BRIC: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Trader Wiki

Wechseln zu: Navigation, Suche
('''BRIC''')
('''BRIC''')
Zeile 19: Zeile 19:
  
 
--[[Benutzer:Bewi|Bewi]] 10:17, 13. Jan 2007 (CET)
 
--[[Benutzer:Bewi|Bewi]] 10:17, 13. Jan 2007 (CET)
 +
 +
Schwellenländer sind das Thema der Zukunft, sowohl für Aktien als auch für Anleihen. Wegen der geringen Lohnkosten und des steigenden Ausbildungsniveaus werde ihr Anteil am Weltproduktionsaufkommen weiter steigen. Wir konzentrieren zunächst auf die vier grössten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China, die sogenannten BRIC-Staaten. Die Konzentration auf diese vier Märkte kommt nicht von ungefähr, 2050 werden die BRIC-Staaten , gemessen am Bruttoinlandsprodukt, zu den sieben grössten Volkswirtschaften der Erde gehören.
 +
Veränderungen in der Weltwirtschaft:
 +
 +
Wenn man sich mal das chinesische Bruttoilandsprodukt in den letzten 27 Jahren anschaut, legte dieser im Durchschnitt um 9,4 Prozent zu. Zwischen 2000 und 2005 trugen allein die BRICs rund ein Fünftel zum globalen Wirtschaftswachstum bei. Vieles spricht dafür, dass diese Wachstumsstory noch lange nicht zu Ende ist. Brasilien, Russland, Indien und China kann man eigentlich nicht mehr zu den Emerging Markets zählen, sondern wir sehen sie bereits an der Schwelle zur grossen Wirtschaftsnation. In weniger als 40 Jahren dürfte China die Vereinigten Staaten ablösen, auf den weiteren Plätzen könnten Indien, Brasilien und Russland folgen. Wir sind der Meinung, dass weit früher als 2050 es zu gravierenden Veränderungen kommen kann. China könnte Expertenschätzungen zufolge bereits 2010 in der Wirtschaftsleistung Großbritannien und Deutschland abgehängt haben und 2015 auch am Erzrivalen Japan vorbeiziehen. Indien wird Prognosen zufolge in zwanzig Jahren die Bundesrepublik abhängen; Brasilien und Russland könnten in rund zehn Jahren Italien, Frankreich und Deutschland überholen.
 +
   
 +
 +
 +
 +
Gründe für diese Annahme:
 +
Schon heute beträgt die Bevölkerung der vier Länder zusammen rund 2,8 Milliarden Menschen. China mit rund 1,3 Milliarden und Indien mit rund einer Milliarde Einwohnern liegen dabei deutlich vor Brasilien (188 Mio.) und Russland (143 Mio.). Nur die Grösse reicht nicht für einen dauerhaften Anstieg.
 +
 +
Wir sind der Meinung, dass in Zukunft eine kaufkräftige Mittelschicht entsteht. Momentan verfügen in den BRIC-Staaten etwa 250 Mio. Menschen über ein Einkommen von 3.000 Dollar. In zehn Jahren wird diese Gruppe höchstwahrscheinlich auf eine Milliarde Menschen anwachsen.
 +
Brasilien und Russland gehören bereits heute schon zu den weltweit wichtigsten Rohstofflieferanten. Brasilien ist der grösste Lieferant von Eisenerz und Russland versorgt ganz Westeuropa mit Erdgas und verfügt über riesige Ölvorkommen. Angesichts des wachsenden globalen Rohstoffhungers deutet nichts auf sinkende Exportchancen der Lieferländer hin.
 +
China hat sich in den vergangenen Jahren schon als Produktionsstandort etabliert. Textilien und Elektrogeräte kommen vermehrt aus dem Reich der Mitte. Unserer Meinung nach wird dies auch so bleiben, weil die relativ grosse Zahl gut ausgebildeter Arbeiter und ein niedriges Lohnniveau dürften sicherstellen, dass China künftig solche Konsumgüter zu günstigen Preisen anbieten kann.
 +
       
 +
 +
 +
 +
 +
 +
 +
 +
Risiken:
 +
In allen vier Ländern lebt immer noch ein grosser Teil der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, soziale Spannungen könnten diese Länder hemmen. In China droht die Überalterung der Gesellschaft, nicht zuletzt durch die 1-Kind-Politik, die verordnet wurde. Dazu kommen noch Demokratiedefizite, die jedoch China in den nächsten zehn Jahren nicht daran hindern werden Japan als zweitgrösste Wirtschaftsmacht abzulösen. In Indien könnte sich das schlechte Bildungsniveau als Wachstumsbremse erweisen. Im Land sind 30 Prozent der männlichen und 52 prozent der weiblichen Bevölkerung Analphabeten.
 +
 +
 +
 +
Fazit:
 +
Wir sind der Meinung, dass sich die Reihenfolge bei den kurzfristigen Chancen so darstellen: An erster Stelle kommt China, dann Brasilien, Russland und schliesslich Indien. China verfügt, was die Höhe des BIP-Wachstum betrifft, über die grösste Gewinnchance. Bei der Aktienbewertung ist derzeit Brasilien am billigsten. Russland hat vermutlich bei den Konsumtiteln das grösste Potenzial.
 +
 +
Unsere Favoriten:
 +
Brasilien:
 +
Petrobras: WKN: 121824
 +
Brasiliens staatliche Ölgesellschaft Petrobras deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Förderung über Raffinerien bis zu eigenen Tankstellen ab. Die gesicherten Reserven sind die fünftgrössten der Welt. Wir sehen das erste Kursziel innerhalb der nächsten Monate bei 14,00 Euro.
 +
 +
Russland:
 +
Gazprom: WKN: 903276
 +
Gazprom wurde im Jahr 1989 als Staatskonzern für die sowjetische Gasindustrie als weltweit grösster Gasproduzent und Gasversorger geschaffen. Der Konzern verfügt über das Monopol in den Bereichen Produktion, Transport und Export von russischen Erdgasreserven. Neben der grossen Bedeutung auf derinternationalen Ebene spielt Gazprom eine aussergewöhnliche Rolle in der russischen Wirtschaft. Wir sehen das erste Kursziel innerhalb der nächsten Monate bei 44,00 Euro.
 +
 +
Indien:
 +
Infosys: WKN: 919668
 +
Der Computerservice-Konzern Infosys Technologies notiert seit dem 18. Dezember im New Yorker Nasdaq-100-Index. Die Inder sind damit die ersten Vertreter ihres Landes. Dies wird sich positiv auf die Wertentwicklung auswirken und wir sehen das Kursziel bei 49,00 Euro. Das Interesse der US-Investoren dürfte geweckt sein, und operativ stehen die Inder sowieso sehr gut da.
 +
China:
 +
 +
China Life: WKN: 358060
 +
China Life ist der Marktführer im chinesischen Versicherungsmarkt. China Life kontrolliert knapp die Hälfte des chinesischen Marktes für Lebensversicherungen, etwa 75% der Unfallversicherungen. In Chinas schnell wachsender Volkswirtschaft gehört eine Versicherungpolice mehr und mehr zur Grundausstattung. Wir sehen das Kursziel in den nächsten Monaten bei etwa 3,60 Euro.

Version vom 13. Januar 2007, 22:17 Uhr

BRIC

Die Abkürzung BRIC steht für die Staaten Brasilien, Russland, Indien und China. Ausgelöst durch die hohen Wachstumsraten dieser Länder wurden und werden auch weiterhin eine Reihe von Finanzprodukten wie Fonds und Zertifikate auf die BRIC Staaten emitiert.

Der Vorteil für den Anleger der in diese Finanzprodukte investiert, ist im Wesentlichen teilzuhaben am enormen Wachstum und gleichzeitig die bestehenden Risiken durch Diversifikation zu minimieren (Kriege, politische Unruhen, Umweltkatastrophen, Währungsverfall, etc.)

Die BRIC Staaten stellen derzeit ca. 40 % der Weltbevölkerung, die Prognosen gehen davon aus, daß die BRIC Nationen die G6 Staaten bereits 2050 wirtschaftlich überholt haben werden.

Durch den zum Teil vorhandenen Reichtum an Rohstoffen und den bestehenden Rohstoffboom könnte dieser Vorgang sogar noch weiter beschleunigt werden.

Recht neu ist der BRIC Index DAXGLOBAL BRIC KURSINDEX (A0C4CK) - dieser bietet sich natürlich hervorragend als Vergleichsindex für bestehende Finanzprodukte an.

Beispiel: Vergleich BRIC Zertifikat mit BRIC INDEX


--Bewi 10:17, 13. Jan 2007 (CET)

Schwellenländer sind das Thema der Zukunft, sowohl für Aktien als auch für Anleihen. Wegen der geringen Lohnkosten und des steigenden Ausbildungsniveaus werde ihr Anteil am Weltproduktionsaufkommen weiter steigen. Wir konzentrieren zunächst auf die vier grössten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China, die sogenannten BRIC-Staaten. Die Konzentration auf diese vier Märkte kommt nicht von ungefähr, 2050 werden die BRIC-Staaten , gemessen am Bruttoinlandsprodukt, zu den sieben grössten Volkswirtschaften der Erde gehören. Veränderungen in der Weltwirtschaft:

Wenn man sich mal das chinesische Bruttoilandsprodukt in den letzten 27 Jahren anschaut, legte dieser im Durchschnitt um 9,4 Prozent zu. Zwischen 2000 und 2005 trugen allein die BRICs rund ein Fünftel zum globalen Wirtschaftswachstum bei. Vieles spricht dafür, dass diese Wachstumsstory noch lange nicht zu Ende ist. Brasilien, Russland, Indien und China kann man eigentlich nicht mehr zu den Emerging Markets zählen, sondern wir sehen sie bereits an der Schwelle zur grossen Wirtschaftsnation. In weniger als 40 Jahren dürfte China die Vereinigten Staaten ablösen, auf den weiteren Plätzen könnten Indien, Brasilien und Russland folgen. Wir sind der Meinung, dass weit früher als 2050 es zu gravierenden Veränderungen kommen kann. China könnte Expertenschätzungen zufolge bereits 2010 in der Wirtschaftsleistung Großbritannien und Deutschland abgehängt haben und 2015 auch am Erzrivalen Japan vorbeiziehen. Indien wird Prognosen zufolge in zwanzig Jahren die Bundesrepublik abhängen; Brasilien und Russland könnten in rund zehn Jahren Italien, Frankreich und Deutschland überholen.



Gründe für diese Annahme: Schon heute beträgt die Bevölkerung der vier Länder zusammen rund 2,8 Milliarden Menschen. China mit rund 1,3 Milliarden und Indien mit rund einer Milliarde Einwohnern liegen dabei deutlich vor Brasilien (188 Mio.) und Russland (143 Mio.). Nur die Grösse reicht nicht für einen dauerhaften Anstieg.

Wir sind der Meinung, dass in Zukunft eine kaufkräftige Mittelschicht entsteht. Momentan verfügen in den BRIC-Staaten etwa 250 Mio. Menschen über ein Einkommen von 3.000 Dollar. In zehn Jahren wird diese Gruppe höchstwahrscheinlich auf eine Milliarde Menschen anwachsen. Brasilien und Russland gehören bereits heute schon zu den weltweit wichtigsten Rohstofflieferanten. Brasilien ist der grösste Lieferant von Eisenerz und Russland versorgt ganz Westeuropa mit Erdgas und verfügt über riesige Ölvorkommen. Angesichts des wachsenden globalen Rohstoffhungers deutet nichts auf sinkende Exportchancen der Lieferländer hin. China hat sich in den vergangenen Jahren schon als Produktionsstandort etabliert. Textilien und Elektrogeräte kommen vermehrt aus dem Reich der Mitte. Unserer Meinung nach wird dies auch so bleiben, weil die relativ grosse Zahl gut ausgebildeter Arbeiter und ein niedriges Lohnniveau dürften sicherstellen, dass China künftig solche Konsumgüter zu günstigen Preisen anbieten kann.





Risiken: In allen vier Ländern lebt immer noch ein grosser Teil der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, soziale Spannungen könnten diese Länder hemmen. In China droht die Überalterung der Gesellschaft, nicht zuletzt durch die 1-Kind-Politik, die verordnet wurde. Dazu kommen noch Demokratiedefizite, die jedoch China in den nächsten zehn Jahren nicht daran hindern werden Japan als zweitgrösste Wirtschaftsmacht abzulösen. In Indien könnte sich das schlechte Bildungsniveau als Wachstumsbremse erweisen. Im Land sind 30 Prozent der männlichen und 52 prozent der weiblichen Bevölkerung Analphabeten.


Fazit: Wir sind der Meinung, dass sich die Reihenfolge bei den kurzfristigen Chancen so darstellen: An erster Stelle kommt China, dann Brasilien, Russland und schliesslich Indien. China verfügt, was die Höhe des BIP-Wachstum betrifft, über die grösste Gewinnchance. Bei der Aktienbewertung ist derzeit Brasilien am billigsten. Russland hat vermutlich bei den Konsumtiteln das grösste Potenzial.

Unsere Favoriten: Brasilien: Petrobras: WKN: 121824 Brasiliens staatliche Ölgesellschaft Petrobras deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Förderung über Raffinerien bis zu eigenen Tankstellen ab. Die gesicherten Reserven sind die fünftgrössten der Welt. Wir sehen das erste Kursziel innerhalb der nächsten Monate bei 14,00 Euro.

Russland: Gazprom: WKN: 903276 Gazprom wurde im Jahr 1989 als Staatskonzern für die sowjetische Gasindustrie als weltweit grösster Gasproduzent und Gasversorger geschaffen. Der Konzern verfügt über das Monopol in den Bereichen Produktion, Transport und Export von russischen Erdgasreserven. Neben der grossen Bedeutung auf derinternationalen Ebene spielt Gazprom eine aussergewöhnliche Rolle in der russischen Wirtschaft. Wir sehen das erste Kursziel innerhalb der nächsten Monate bei 44,00 Euro.

Indien: Infosys: WKN: 919668 Der Computerservice-Konzern Infosys Technologies notiert seit dem 18. Dezember im New Yorker Nasdaq-100-Index. Die Inder sind damit die ersten Vertreter ihres Landes. Dies wird sich positiv auf die Wertentwicklung auswirken und wir sehen das Kursziel bei 49,00 Euro. Das Interesse der US-Investoren dürfte geweckt sein, und operativ stehen die Inder sowieso sehr gut da. China:

China Life: WKN: 358060 China Life ist der Marktführer im chinesischen Versicherungsmarkt. China Life kontrolliert knapp die Hälfte des chinesischen Marktes für Lebensversicherungen, etwa 75% der Unfallversicherungen. In Chinas schnell wachsender Volkswirtschaft gehört eine Versicherungpolice mehr und mehr zur Grundausstattung. Wir sehen das Kursziel in den nächsten Monaten bei etwa 3,60 Euro.