Digitaloptionen

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Digitalsoptionen ("Digitals") sind auf den ersten Blick einfache spekulative Hebelprodukte, wie etwa auch Optionsscheine, Turbozertifikate oder Contracts for Differences (CFDs). Sie unterscheiden sich von diesen aber in vielerlei Hinsicht.

Der Schlüssel zu den Unterschieden liegt im "digitalen" Auszahlungsprofil. Bei einer Digitaloption ist sowohl der Auszahlungsbetrag In-the-Money als auch die erforderliche Zahlung Out-of-the-Money fix vorgegeben (siehe Abb. 1). Dies bringt einige wichtige Vorteile mit sich.

DigitalsLong.gif

"Digitaler" Hebel

Zum einen können mit Digitals auch kleinste Kursausschläge verwertet werden. Somit sind auch sehr kurzfristige Trading-Strategien profitabel umsetzbar. Keiner der beiden Handelsparteien droht - anders als bei Optionen & Futures - ein unlimitierter Verlust, was einen direkten Handel zwischen Privaten ermöglicht und so die Zahl der möglichen Marktteilnehmer und die Massentauglichkeit stark ausweitet.

Man tradet Digitaloptionen zumeist mit einem 100er-Hebel, und dieser steht nicht, wie etwa bei CFDs, nur auf Indizes zur Verfügung, sondern auch bei Digitals auf Einzeltitel. Digitals sind sowohl für Long- als auch für Short-Strategien einsetzbar (siehe Abb. 2).

DigitalsShort.gif

Laufzeiten

Digitals sind durch die verfügbaren kurzen Intraday-Laufzeiten auch bequemer zu handeln als andere Hebelprodukte, da jede Position mit der Abrechnung automatisch geschlossen wird. Es ist also nicht erforderlich, Digitaloptionen wieder zu verkaufen oder glattzustellen. Dieser „One-Way Handel“ senkt die Transaktionskosten um die Hälfte, und erspart dem Trader die langwierige Marktbeobachtung für das Abpassen eines günstigen Verkaufszeitpunkts.

Digitaloptionen weisen bereits ohne das Setzen von Stop-Loss Limits ein klar begrenztes Risiko auf, denn es besteht im Gegensatz zu CFDs und Futures keine Nachschusspflicht. Daher ist die Gefahr gebannt, dass ein kurzfristiges Auszacken der Kurse den Trader vorzeitig ausstoppt, obwohl zum Abrechnungszeitpunkt die Position dann wieder in der Gewinnzone liegt.

Prognostische Eigenschaften

Einer der interessantesten Aspekte von Digitaloptionen dürfte allen Marktteilnehmern, also auch den Anlegern in den Basiswerten, zugute kommen. Digitaloptionen können nicht verknappt werden und werden bald schon für Basiswerte verfügbar sein, die bisher nicht marktmäßig gehandelt werden konnten, wie etwa Inflationsraten oder Unternehmenszahlen.

Daher könnte die Kursbildung bzw. die Informationseffizienz der Märkte durch Digitals erheblich verbessert werden könnte. Ein Forschungsprojekt, das von der Handelsplattform Redmonitor gemeinsam mit der Karl-Franzens-Universität Graz unternommen wird, untersucht derzeit die Hypothese, dass mit Digitals die Entstehung von Kursblasen gedämpft werden könnte und diese so ein Rezept gegen Börsenkrachs liefern könnten.