Volkswagen überlegt Zulieferer wegen Dieselskandal zu verklagen!

Nicht nur die in die Dieselaffäre verwickelten Angestellten will Volkswagen zur Rechenschaft ziehen, das Unternehmen überlegt jetzt auch Bosch zu verklagen.

Die Mitarbeiter, die an der Betrugssoftware in der Dieselaffäre beteiligt waren, hat Volkswagen schon auf Schadenersatz verklagt. Letzten Freitag wurde bekannt, dass der Volkswagenkonzern auch einen langjährigen Geschäftspartner verklagen will, den Stuttgarter Bosch-Konzern.

Bosch ist der Hersteller der Basis-Version der Software, die dann später von den Volkswagen-Ingenieure zur Manipulation der Dieselmotoren benutzt wurde. In den USA hat Bosch die geschädigten Endverbraucher schon in Millionenhöhe abgefunden. Auch in Deutschland ist der Konzern in den Fokus der Staatsanwaltschaft geraten. Jetzt hat der Spiegel über die Ansprüche von Volkswagen an Bosch berichtet.

Im Moment hat Volkswagen noch keine Stellung zu den Anforderungen gegen Bosch genommen. Der Konzernsprecher wies darauf hin, dass er sich zu Fragen von vertraulichen internen Vorgängen nicht äußern könnte. Die Firmenleitung von Bosch wollte sich zu den neuesten Vorwürfen auch noch nicht äußern.

Der Sprecher von Bosch wies nur auf die jahrzehntelange Zusammenarbeit der beiden Unternehmen hin. Aufgrund dessen könnte er sich eine Klage von Volkswagen nicht vorstellen. Bosch gehört schon lange zu den wichtigsten Lieferanten von Volkswagen. In der Nähe von jedem Werk von Volkswagen weltweit, steht meistens auch ein Werk von Bosch.

Laut dem Bericht des Spiegels hat Volkswagen aber schon Ende letzten Jahres eine Klage gegen Bosch vorbereitet, um einer Verjährung zuvorzukommen. Anscheinend haben beide Unternehmen eine Frist bis Ende März vereinbart, um dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden.

Auch wenn die Summe, die Volkswagen von Bosch verlangen will, noch nicht feststeht, will sich das Unternehmen anscheinend gegen Schadenersatzansprüche absichern, die auch in Deutschland von Autobesitzern noch verlangt werden können. Deswegen wird auch geprüft, ob andere Zulieferer noch zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie an dem Dieselskandal beteiligt waren.

Laut Firmenleitung will sich der Konzern nicht von der eigenen Verantwortung freisprechen. Als Aktiengesellschaft besteht aber in erster Linie die Verantwortung gegenüber den Aktionären, wegen denen die Schadensersatzforderungen in alle Richtungen geprüft werden. Dazu gehören nicht nur die eigenen Angestellten aus der technischen Abteilung, sondern auch die beteiligten Zulieferanten.


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

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