DAX auf dem Rückzug – Die Hürden des US-Konjunkturpakets kommen erst noch

Vor nicht einmal drei Wochen wurde ein 900 Milliarden US-Dollar schweres Konjunkturpaket im Kampf gegen die Corona-Krise in den USA auf den Weg gebracht. Nun wollen die Demokraten noch einmal 1,9 Billionen US-Dollar oben draufsetzen.

Das Ausgeben dieser schwindelerregenden Summen und damit die Unterstützung der bedürftigen Amerikaner könnten allerdings am Widerstand der Republikaner scheitern, deren Stimmen dafür zumindest teilweise im Senat benötigt werden. Zahlreiche Elemente des neuen Konjunkturprogramms wie die Anhebung des Mindestlohns bedürfen einer Mehrheit von 60 Stimmen im Senat, die Demokraten haben aber nur 50 Stimmen. Hier erwartet die Börsen möglicherweise ein zäher Prozess mit vielen Rückschlägen und Unsicherheit.

Rückschläge und Unsicherheit bietet auch das derzeitige Infektionsgeschehen und die Maßnahmen dagegen. Schon jetzt wird in Deutschland über eine Verschärfung der bis Ende Januar laufenden Restriktionen diskutiert, während eine nochmalige Verlängerung wohl nur noch reine Formsache sein dürfte. Auch wenn die Börse derzeit noch durch diese Lockdowns hindurch weiter nach vorn schaut, ganz abkoppeln kann sich das Kursgeschehen davon nicht.

Der Deutsche Aktienindex befindet sich auf dem Rückzug. Schon heute könnte sich an der 13.800er Marke entscheiden, wie es in der kommenden Woche weitergeht. Unter 13.800 Punkten ist der DAX korrekturgefährdet. Die Unterstützung haltend könnte die jüngste Rekordjagd in den kommenden Tagen und Wochen weitergehen.

Jochen Stanzl ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets in Frankfurt. Davor war er über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

 

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