Elon Musk hat einmal mehr mit einer unkonventionellen Vorgehensweise auf sich aufmerksam gemacht und dürfte damit erneut den Blick der US-Börsenaufsicht auf sich ziehen. Per Twitter hatte der Unternehmensgründer abstimmen lassen, was mit einem Zehntel seiner Tesla-Anteile geschehen soll. Da er sich kein Gehalt zahle, wäre die Realisierung von Kursgewinnen für ihn die einzige Möglichkeit, seine Steuern zu begleichen. An der Abstimmung konnte jeder teilnehmen. Aktionäre von Tesla freuten sich über das Ergebnis sicherlich nicht. Schließlich sprachen sich 57,9 Prozent der Teilnehmer für einen Verkauf der Anteile aus. Zwar bleibt offen, wann und auf welche Weise sich Musk von den Unternehmensanteilen trennen wird. Die Aktie knickte aber bereits im europäischen Handel ordentlich ein. Eigentlich hatte Musk mit der US-Börsenaufsicht vereinbart, keine kursbewegenden Tweets mehr zu veröffentlichen. Die Abstimmung vom Wochenende dürfte bei der SEC sicherlich nicht für Freude sorgen.
Vorsicht vor einer Bullenfalle!
Während vor der Tesla-Umfrage bereits viele Marktteilnehmer die Aktie als deutlich zu hoch bewertet sahen, sieht es am Gesamtmarkt aktuell anders aus. So sind immer mehr Marktteilnehmer sehr positiv eingestellt, was mittlerweile schon fast euphorische Züge annimmt. Schließlich hat der DAX innerhalb eines Monats fast 1.300 Punkte zugelegt. Der Anstieg auf ein neues Allzeithoch könnte sich daher als „Bullenfalle“ erweisen. Sollten nicht rasch Anschlusskäufe zu beobachten sein, sollte ein Abtauchen unter die runde Zahl von 16.000 Punkten nicht überraschen. In diesem Fall wäre ein kurzer, aber deutlicher Rücksetzer nicht unwahrscheinlich, der die aktuellen Börsenbullen wieder aus dem Markt spült.
Neue Allzeithochs voraus?
Sollte es zu so einer Bewegung kommen, könnten die Schnäppchenjäger den Kurs relativ rasch stabilisieren. Schließlich zeigt die Saisonalität im letzten Quartal nach oben und deutet damit auf einen weiteren Anstieg hin. In jedem Fall ist der DAX aber kurzfristig überhitzt, so dass eine kleine Pause eine sinnvolle Lösung wäre, um die Übertreibung aufzulösen. Sollte der DAX mit dem aktuellen Tempo weiter nach oben klettern, könnte aus einer Konsolidierung dann durchaus ein nicht zu unterschätzender Rücksetzer werden! In jedem Fall ist bis Ende des Jahres ein weiterer Anstieg nicht unwahrscheinlich. Sollte es zuvor noch einmal zu einem Rücksetzer kommen, würde dieser noch einmal eine Einstiegsgelegenheit zu einem günstigeren Niveau mit sich bringen. In diesem Fall sollte die aktuell sehr optimistische Stimmung in Pessimismus wechseln und damit auch vom Sentiment ein positives Signal liefern. Die letzten Wochen des Jahres versprechen daher, spannend zu bleiben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen
Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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