Mehr gab es noch nie!

Die Quartalszahlensaison ist in vollem Gange und bringt auf der einen Seite klare Gewinner, auf der anderen Seite erschreckend schwache Verlierer mit sich. Diese Trennung lässt sich auch im US-amerikanischen Technologie-Sektor erkennen. Während zuletzt Apple, Microsoft, Amazon oder auch die Google-Mutter Alphabet mit guten Zahlen beeindrucken konnten, brach die Facebook-Mutter Meta Platforms nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse heftig ein. Noch nie hat ein Unternehmen mehr an Kapital an einem Tag verloren, als Meta Platforms am vergangenen Donnerstag. Mit dem Einbruch um 26 Prozent des Kurswertes wurden in der letzten Woche rund 250 Mrd. US-Dollar vernichtet. Dies veranschaulicht sehr gut, warum die Anleger im Moment sehr unsicher sind. Schließlich ist die Liste an Faktoren, die sich negativ auf das Kursgeschehen auswirken können, durchaus beachtenswert!

Inflation sorgt weiter für Unsicherheit

Während die US-Notenbank vergleichsweise rasch auf die anziehende Inflation reagiert hat, lässt sich mittlerweile auch seitens der Europäischen Zentralbank erkennen, dass man den Anstieg der Preise im bisherigen Umfang nicht so erwartet hat. Allerdings sieht man weiterhin nur einen temporären Effekt, so dass sich die Teuerungsrate im Laufe des Jahres auf niedrigerem Niveau einpendeln dürfte. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob dieses Szenario wirklich so erfolgen wird. Schließlich wird der Anstieg der Preise beispielsweise an der Tankstelle sehr deutlich. Aber auch bei anderen Dingen des täglichen Lebens ist zu erkennen, dass sich die Produkte verteuert haben. Werden nun die Löhne zum Ausgleich des Kaufkraftverlustes angehoben, beginnt ein Kreislauf, der weitere Inflation entfacht. Insofern ist es wichtig, dass diese bereits im frühen Stadium rasch bekämpft wird. Wie man es nicht machen sollte, zeigt aktuell die Türkei, deren Preise im Januar um atemberaubende 49 Prozent geklettert sind.

Es muss geliefert werden!

Mit dem billigen Geld der vergangenen Monate konnte der Aktienmarkt steil nach oben streben. Nun müssen die Unternehmen liefern um die teilweise erhöhten Bewertungen zu rechtfertigen. Dass dies nicht immer so einfach ist, zeigt das Beispiel von Meta Platforms. So sieht Meta-Chef Mark Zuckerberg das weitere Wachstum durch den Konkurrenten Tik Tok gefährdet. Genau solche Bemerkungen möchten die Anleger nicht hören und sorgen für deutlichen Abgabedruck. Auf der anderen Seite haben positive Quartalsergebnisse bei vielen Titeln bislang nur für eine Stabilisierung des Kursverlaufs gesorgt. Die Gefahr weiterer Abschläge ist daher noch nicht gebannt. Auch wenn es vielen Akteuren schwerfällt, sind dies Zeiten, in denen es gewinnbringender sein kann, wenn man einfach die Hände still hält und auf aussichtsreiche Signale wartet!

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate.de

Stephan Feuerstein besitzt als Chefredakteur des Trading-Dienstes "Hebelzertifikate-Trader" (Hebelzertifikate.de) langjährige Erfahrung im Handel mit derivativen Finanzprodukten. Seit Anfang der 1990er Jahre beschäftigt er sich mit der Börse und legte schon früh den Schwerpunkt auf die Technische Analyse und die Entwicklung von Handelssystemen. Von 1999 bis 2001 war er Leiter der Technischen Analyse beim Optionsschein-Magazin; er veröffentlichte zudem in vielen Börsenbriefen und -magazinen zu den Themen der Technischen Analyse, Risiko- und Money-Management und Börsensoftware.

Seit 2012 betreibt er als Head of Trading das Informationsportal Boerse-Daily.de.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *