Wann gibt es wieder Einstiegskurse?

Mit den steigenden Kursen am Aktienmarkt wird dieser zunehmend interessanter. Dies ist allerdings nicht ungewöhnlich, sind die Dividendentitel doch auch in der Vergangenheit mit steigenden Kursen interessanter geworden. Aus aktueller Sicht positiv zu werten ist, dass Aktienanleger zunehmend jünger werden. Ob jung oder alt, für das kommende Jahr sind alle Altersgruppen positiv gestimmt. Und genau da könnte das Problem liegen!

Die Hausse stirbt in der Euphorie

Dieser Leitsatz hat sich immer wieder bewahrheitet und sagt aus, dass die Anleger sehr hohe Erwartungen an den Aktienmarkt haben. Allerdings geht man davon aus, dass Anleger umso positiver gestimmt sind, je mehr sie entsprechend investiert sind. Ein hohes Maß an Optimismus stellt daher ein ernstes Warnzeichen dar. Erkennt man eine derartige Entwicklung, sollte man sich nicht von der allgemeinen Stimmung anstecken lassen, da der Aktienmarkt auf den Zenit zusteuert oder diesen möglicherweise bereits überschritten hat. Damit stellt sich die Frage: Ist es schon soweit?

Es kommt darauf an …

ist wahrscheinlich die Lieblingsantwort eines Juristen. Aber auch bei der Frage, ob der Aktienmarkt kurz vor einer Trendwende steht, kommt es auf gewisse Einflussfaktoren an. Mit niedrigen Zinsen wird die Vergabe von Krediten erleichtert, allerdings auch die Verzinsung von Guthaben reduziert. Entsprechend werden Aktien attraktiver. Mit niedrigen Zinsen steigt über kurz oder lang die Inflation. Diese versuchen die Notenbanken dann durch steigende Zinsen „einzufangen“. Dabei werden Kredite teurer dafür steigt aber auch die Rendite von Anleihen. Im Laufe eines Zinszyklus werden Aktien zunehmend uninteressanter, wenn die Zinsen steigen. Zu Beginn einer Trendwende ist dies allerdings noch nicht der Fall. Da die US-Notenbank bereits mit der Rückführung der Anleihekäufe begonnen hat und im kommenden Jahr auch mit steigenden Zinsen gerechnet wird, hat die Bodenbildung bereits begonnen. Damit ist der Ausblick für den Aktienmarkt für die kommenden Monate zwar immer noch gut, allmählich wird dieser aber zunehmend uninteressanter. Es bietet sich daher an, die Maßnahmen der Notenbanken zu verfolgen und dabei die Stimmung der Anleger einzuordnen. Bereits klar angehobene Zinsen in Verbindung mit starkem Optimismus oder gar mit einer klar erkennbaren Euphorie sind eine Konstellation, bei der man dann vielleicht besser den einen oder anderen Gewinn realisiert. Allerdings hat eine Abschwächung auch etwas Gutes: Damit ergeben sich dann auch wieder langfristig attraktive Einstiegskurse!

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate.de

Stephan Feuerstein besitzt als Chefredakteur des Trading-Dienstes "Hebelzertifikate-Trader" (Hebelzertifikate.de) langjährige Erfahrung im Handel mit derivativen Finanzprodukten. Seit Anfang der 1990er Jahre beschäftigt er sich mit der Börse und legte schon früh den Schwerpunkt auf die Technische Analyse und die Entwicklung von Handelssystemen. Von 1999 bis 2001 war er Leiter der Technischen Analyse beim Optionsschein-Magazin; er veröffentlichte zudem in vielen Börsenbriefen und -magazinen zu den Themen der Technischen Analyse, Risiko- und Money-Management und Börsensoftware.

Seit 2012 betreibt er als Head of Trading das Informationsportal Boerse-Daily.de.

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