Betrugsvorwürfe lassen die Wirecard Aktie um bis zu 24% abstürzen

Wirecard war in den letzten Wochen aufgrund der guten Börsenkurse in den Nachrichten. Heute aber hat die Financial Times über einen möglichen Betrug des Unternehmens berichtet, der den Kurs der Aktie abstürzen lies.

Laut einem Bericht der Financial Times soll ein leitender Angestellter von Wirecard im vergangenen Jahr verdächtigen Geschäftspraktiken nachgegangen sein. Er soll mit gefälschten und zurückdatierten Verträgen versucht haben mehrere verdächtige Transaktionen verschleiert zu haben. Anscheinend liegt der Zeitung eine interne Präsentation vor, in denen die betrügerischen Transaktionen beschrieben werden.

Anscheinend wurden die Transaktionen von Edo Kurniawan angeordnet, der für Wirecard das Rechnungswesen in dem asiatisch-pazifischem Raum leitet. Mit den Transaktionen hat er nicht nur gegen die Gesetze in Singapur verstoßen. Die Präsentation hat den Titel „Project Tiger Summary“ und wurde am 7. Mai 2018 erstellt. Die Financial Times bezieht sich in erster Linie auf diese Präsentation, erwähnt aber noch weiter kompromittierende Dokumente. In diesen soll unter anderem die Rede von gefälschten Konten und Geldwäsche sein.

Die Dokumente sollen der Zeitung von einem Whistleblower übergeben worden sein, der Angst hatte, dass Wirecard nichts gegen die kriminellen Handlungen unternehmen werde.

Der Sprecher von Wirecard hält die Vorwürfe völlig ohne Substanz und behauptet, dass sie nicht der Wahrheit entsprechen. Dies ist aber nicht das erste Mal, das das Unternehmen durch Berichte unter Druck gesetzt wird.

Für ein Finanzunternehmen können solche Gerüchte fatale Konsequenzen haben, da sie von dem Vertrauen der Kunden leben. Selbst wenn die Anschuldigungen grundlos sind, sehen wir heute die Konsequenzen an dem fallenden Börsenkurs. Auf der anderen Seite ist die Financial Times ein seriöses Medienunternehmen, das die Informationen vor der Veröffentlichung eingehend überprüft haben sollte. Was an den Anschuldigungen wahr ist, sollte sich wohl in den nächsten Tagen herausstellen.


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

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