In der Nacht von Sonntag zu Montag hat der Schweizer Franken schlagartig über 1 Prozent seines Werts verloren. Experten rätseln über den Grund des raschen Kurssprungs.
Was bei Aktien als eine kleine Kurskorrektur gilt, kann auf den Devisenmärkten schon ein wichtiger Kurssprung sein. Der Schweizer Franken gilt als sichere Währung, aber um 23.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit sackte der Wert der Währung auf einen Schlag auf 1,0096 USD ab, zeitgleich mit dem Handelsbeginn der asiatischen Börsen. Der Kurs erholte sich kurz nach dem Ausbruch wieder, erreichte aber kurzfristig den niedrigsten Stand seit November letzten Jahres.
Analysten versuchen jetzt die Ursachen für den Kurssprung zu ermitteln. Einige halten den Nationalfeiertag in Japan verantwortlich, durch den weniger Devisen im asiatischen Raum gehandelt wurden. Bei einem kleinen Handelsvolumen können auch kleine Transaktionen für große Kursveränderungen sorgen.
Andere Analysten vermuten, dass der Eingabefehler eines Händlers den Kursrutsch verursacht haben kann. Dadurch können automatische Handelssyteme aktiviert worden sein, die den Kursrutsch überproportional beeinflusst haben können. Algo-Trader nutzen die kleinsten Kursveränderungen um mit ihnen Profit zu erzielen. In der Vergangenheit sind sie schon oft für Turbulenzen an den Märkten verantwortlich gemacht worden.
Der Vorfall kann nicht mit dem Ereignis Anfang dieses Jahres verglichen werden, an dem der Yen mit einem Schlag 8 Prozent gegen den Australischen Dollar aufgewertet wurde, oder dem Frankenschock aus dem Jahre 2015.
Der Frankenschock wurde ausgelöst, weil die Schweizerische Nationalbank den Euro-Mindestkurs 2015 aufhob. Mit einem Schlag wurde der Franke fast um 20% aufgewertet und es wurde ein Sturm an den internationalen Märkten ausgelöst. Der Aktienkurs der Börse in Zürich sank in den Keller und der SMI Aktienindex fiel fast um 10 Prozent. Auf einen Schlag waren die Schweizer Unternehmen 140 Milliarden Franken weniger wert.