DAX macht kurz vor Allzeithoch kehrt – Schlechte Stimmung in Fernost

Sah zum gestrigen Börsenschluss noch alles danach aus, als wäre ein neues Allzeithoch im Deutschen Aktienindex zum heutigen Start nur noch reine Formsache, hat sich das Blatt über Nacht gewendet. Ohne den charttechnischen Vorteil eines neuen Allzeithochs treffen den Markt heute Morgen vor allem die schwachen Vorgaben von Asiens Börsen.

Die Minuszeichen in Fernost sind unter anderem dem Umstand geschuldet, dass Moody’s Hongkongs Rating um eine Stufe gesenkt und den Ausblick auf künftige Überprüfungen auf negativ gesetzt hat. Hongkong sei nicht in der Lage, die sozialen Probleme zu lösen, was sich negativ auf das Wachstum auslöse.

Aber auch das neue Corona-Virus sorgt für Unruhe. Nach bereits schon vier Todesfällen geht die Angst um, dass es zu einer Wiederholung der SARS-Epidemie des Jahres 2003 kommen könnte. Chinesische Behörden beruhigten zumindest dahingehend, dass man nur zwei Wochen benötigte, um das neue Virus zu identifizieren und dass moderne Technologien helfen würden, die Situation unter Kontrolle zu halten.

Und jetzt, da die Börse erst einmal Klarheit über den guten Willen im Handelskonflikt hat, schalten die Anleger auf eine stärkere Erfassung der konjunkturellen Daten um. Jeder wartet darauf, dass der wirtschaftliche Aufschwung kommt. Da passt es nicht so recht ins Bild, dass der Internationale Währungsfonds seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum 2020 von 3,4 auf 3,3 Prozent gesenkt hat. Auch Japans Notenbankchef Kuroda sprach heute Morgen davon, dass die Risiken in der japanischen Volkswirtschaft abwärts gerichtet seien, es also eine höhere Gefahr einer konjunkturellen Abschwächung gebe.

Positiv kommt dagegen an der Börse an, dass sich der französische Präsident Macron im Streit über die französische Digitalsteuer zunächst ohne Strafzölle mit US-Präsident Trump einigen will. Trump wird heute auf dem Weltwirtschaftsforum erwartet, genauso wie Umweltaktivistin Greta Thunberg. Das Hauptthema in Davos wird der Klimawandel sein. Es ist aber auch gut möglich, dass sich der US-Präsident zu geplanten Strafzöllen gegen die Europäische Union äußern wird. Das belastet zusätzlich die Stimmung auf dem Börsenparkett in Frankfurt.

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Jochen Stanzl ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets in Frankfurt. Davor war er über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

 

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