DAX nimmt Kurs auf 13.000 Punkte – US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag

Potenzielle Käufer gönnen dem Aktienmarkt zurzeit keine Pause und steigen bei jedem noch so kleinen Rücksetzer ein. Für den Deutschen Aktienindex stehen allein in dieser durch Pfingsten verkürzten Handelswoche fast 1.200 Punkte Plus in den Büchern. Und heute Morgen sieht es danach aus, als würde der nächste Schwung Pessimisten das Handtuch werfen und auf den immer schneller fahrenden Börsenzug aufspringen. Und es dürften wahrlich nicht die letzten sein, die noch an der Seitenlinie stehen und ihr Pulver ob der vielen Risiken und Unsicherheiten trocken halten.

Regierungen und Zentralbanken scheinen Angst zu haben, dass der Aufschwung nicht in dem Maße eintreten wird wie erhofft. Sie stimulieren den Markt lieber stärker als vielleicht nötig und laufen damit Gefahr, eine Spekulationsblase aufzubauen. Am Ende weiß man nicht, welchen Weg das zusätzliche Geld nehmen wird. Es kann auch gut sein, dass damit lediglich Anleihekäufer und spekulative Exzesse gefördert werden, die Realwirtschaft aber als Verlierer dastehen wird, weil das Geld niemals bei denjenigen ankommt, für die es eigentlich gedacht war.

Heute werden um 14:30 Uhr die wichtigen Arbeitsmarktdaten aus dem Monat Mai für die USA veröffentlicht. Die privaten Vorabschätzungen von ADP brachten bereits eine kleine Revolution mit sich. Es wurden in dieser Schätzung weitaus weniger Arbeitslose gemeldet als erwartet. Wenn man die Zahl der Arbeitslosen als Indikator für die Stärke des kommenden Aufschwungs interpretiert, dann sind dies geradezu hervorragende Daten gewesen. Damit wächst auch die Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr der amerikanischen Wirtschaft zu alter Stärke – vor allem dann, wenn sich die Vorabschätzungen in den offiziellen Daten heute bestätigen.

In drei bis sechs Monaten könnte die Konjunktur in großen Teilen der Welt wieder auf Volldampf laufen. Darin liegt aber auch ein Risiko – jenes, dass die Erholung vielleicht nicht so problemlos und linear verlaufen wird, wie es die Anstiege der Wall Street und des DAX vielleicht vorweggenommen haben. Anleger steigen gerade in der Angst, etwas zu verpassen, ein. Und Angst ist an der Börse selten ein guter Ratgeber. Fahnenstangen im Chart sind an der Börse nett anzusehen, kaufen sollte man sie nicht.

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Jochen Stanzl ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets in Frankfurt. Davor war er über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

 

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