DAX: Welle 5 mit Startschwierigkeiten

DAX: Welle 5 mit Startschwierigkeiten
von Sven Weisenhaus

Torsten Ewert hat vorgestern über die Möglichkeit geschrieben, „dass die jüngste Korrektur schon vorbei ist und die Rally weitergeht“ (siehe „Die Perspektiven der laufenden Korrektur“). Und er hat dazu bemerkt, dass wir es eigentlich noch gar nicht mit einer Korrektur zu tun hatten. Beides sehe ich genauso. Zumal es für beides bereits frühzeitig Anzeichen gab, über die ich auch schon berichtet habe.

Keine Korrektur, sondern eine trendbestätigende Konsolidierung

So wies ich vor fast genau zwei Wochen (am 24. April) am Beispiel von DAX und Dow Jones darauf hin, dass es innerhalb der Anfang April begonnenen Abwärtsbewegungen immer wieder zu Überschneidungen der Hochs und Tiefs der Auf- und Abwärtswellen gekommen war (siehe „NVIDIA & Tesla: Die Spekulation ist zurück“). Und das deutet vor allem in der Elliott-Wellen-Theorie nicht auf einen impulsiven Abwärtstrend, sondern einen korrektiven Charakter der Abwärtsbewegung hin. „Und eine Korrektur ist letztlich ‚nur‘ eine Gegenbewegung im übergeordneten Trend und somit letztlich trendbestätigend“, hieß es zu folgendem DAX-Chart.

Zu diesem Zeitpunkt war der DAX bereits aus seinem kurzfristigen Abwärtstrendkanal (rot) nach oben ausgebrochen. Und das passte zu dem bullishen Elliott-Wellen-Szenario, welches ich tags zuvor (am 23. April) unter der Überschrift „Ist die Konsolidierung am Aktienmarkt bereits beendet?“ vorgestellt hatte:

Betrachtet man diesen Chart aus heutiger Sicht, dann scheint sich die Welle 5 zu entwickeln.

Allerdings hatte diese Welle deutliche Startschwierigkeiten.

Welle 5 mit Startschwierigkeiten

Denn am 25. April musste ich berichten, dass der DAX weit zurückgefallen und damit der bullishe Ausbruch eigentlich hinfällig war (siehe „DAX und Dow Jones tun, was sie vermeiden sollten“). Auch nach einem zweiten Anstieg kam es wieder zu einem recht großen Rücksetzer. Und so wirkte dieses Auf und Ab eher wie eine ABC-Formation.

Und diese passte eher zu dem bearishen Elliott-Wellen-Szenario aus der Analyse vom 23. April:

Doch nach dem vorgestrigen Kursanstieg des DAX wies ich die Leser des Chartanalyse-Dienstes „Target-Trend-Spezial“ gestern früh mit dem folgenden Chart auf ein mögliches aufsteigendes Dreieck hin (blaue Linien).

Und aus diesem konnte der DAX mit dem gestrigen Kursanstieg nach oben ausbrechen und auf neue Hochs in der möglichen Welle 5 steigen, so dass sich diese weiter ausbildet.

Damit sieht es nun stark danach aus, dass wir es tatsächlich nie mit einer Korrektur zu tun hatten, sondern lediglich mit einer trendbestätigenden Konsolidierung, und die Rally bereits weitergeht. Das war keineswegs leicht zu erkennen, wenn überhaupt. Denn der atemberaubende Wechsel zwischen bullishen zu bearishen Signalen hat die Börsenampeln immer wieder zwischen dem bullishen und dem bearishen Elliott-Wellen-Szenario hin- und herschalten lassen.

Restgefahr einer zweiten Abwärtswelle

Auch jetzt besteht noch eine kleine Restgefahr für die Bullen. So könnte sich das aktuelle Kursgeschehen immer noch als abc-Formation darstellen:

Und diese kleine abc-Formation könnte zwischen zwei Abwärtswellen stattfinden, die eine größere ABC-Formation bilden:

Dazu müsste der DAX aber nun zuerst in das Rechteck unterhalb von 18.270 Punkten zurückfallen. Dann wäre zumindest der bullishe Ausbruch aus dem aufsteigenden Dreieck auf neue Erholungshochs im Rahmen der Welle 5 hinfällig. Doch erst wenn die Kurse auch die Mittellinie bei 17.915 Zählern und damit das Tief des letzten Rücksetzers unterschreiten, nimmt das bearishe Elliott-Wellen-Szenario einer zweiten Abwärtswelle Form an.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

Sven Weisenhaus ist Chefredakteur des renommierten Börsen-Newsletters Börse-Intern, der vom bekannten Börsen-Portal Stockstreet.de herausgegeben wird. Er schreibt dort auch die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der den DAX und andere Indices nach der berühmten Target-Trend-Methode analysiert.

www.stockstreet.de

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