Eine größere Korrektur müsste neu eingeleitet werden

Die Anleger befinden sich aktuell wieder im absoluten „Risk-On“-Modus. Sichere Anlagen, wie Staatsanleihen und Gold, werden aus den Depots geworfen und dafür wird am Aktienmarkt gekauft, was nicht niet- und nagelfest ist. Heute kann man fast jedes Unternehmen ins Depot holen, egal ob das Investment sinnvoll erscheint oder nicht, denn beinahe alles wird mit nach oben gezogen. – Es ist immer wieder verblüffend zu sehen, wie schnell die Stimmung am Aktienmarkt drehen kann.

Positive Nachrichten werden gekauft, negative aber nicht verkauft

Als Grund werden natürlich wieder aktuelle Entwicklungen in Sachen Coronavirus genannt. So gab es Meldungen, wonach eine wirksame Therapie entdeckt worden sei. Doch warum sind die Kurse dann nicht wieder gefallen, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte, es gäbe nach wie vor keine effektive Heilmethode?

Es dürfte am Stimmungsumschwung liegen, durch den es bereits vorgestern bullishe Signale in den US-Indizes gegeben hat, und der auch gestern anhielt, so dass positive Nachrichten gekauft, negative aber nicht verkauft wurden. Vor diesem Hintergrund muss man aber aktuell sehr vorsichtig sein. Denn die Stimmung kann auch plötzlich wieder ins Negative drehen. Aber vorerst dürften die Bullen im Vorteil bleiben.

DAX konnte das untere Ende seiner Seitwärtsrange verteidigen

Unsere Leser des Target-Trend-Spezial waren jedenfalls auf die jüngsten Kursbewegungen perfekt vorbereitet. Denn wir hatten in den jüngsten Ausgaben wiederholt davor gewarnt, dass innerhalb einer Seitwärtsbewegung charttechnische Signale mit Vorsicht zu genießen sind. Spekulativen Anlegern, die dennoch im DAX engagiert sein wollten, rieten wir ab Dienstag vergangener Woche, Short-Trades zu bevorzugen. Und als der Index das untere Ende seiner Seitwärtskonsolidierung (gelbes Rechteck im folgenden Chart) erreicht hatte, gaben wir den Tipp, vor neuen Short-Positionen eine starke Kurserholung abzuwarten.

DAX - Target-Trend-Analyse

Nachdem diese vorgestern bereits sehr dynamisch stattgefunden hat, hieß es in der gestrigen Ausgabe, man solle Short-Positionen weiterhin zurückzustellen.

Eine größere Korrektur müsste nun erst neu eingeleitet werden

Angesichts der gestrigen Kursgewinne ist nun vorerst nicht mehr mit einer stärkeren Korrektur zu rechnen. Schließlich hatte der Nasdaq 100 bereits vorgestern ein neues Allzeithoch markiert und der S&P 500 stand gestern kurz davor, es ihm gleich zu tun. Der Dow Jones hat zudem mehr als 61,80 % seiner Kursverluste aufgeholt, so dass auch hier die Abwärtsbewegung als beendet gilt.

Dow Jones - Chartanalyse

Wahrscheinlich ist daher nun, dass sich die Aufwärtstrends fortsetzen oder sich zunächst ein Top ausbildet, bevor es wieder stärker abwärts geht. Dabei dürfte das wilde Hin und Her noch etwas anhalten.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

Sven Weisenhaus ist Chefredakteur des renommierten Börsen-Newsletters Börse-Intern, der vom bekannten Börsen-Portal Stockstreet.de herausgegeben wird. Er schreibt dort auch die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der den DAX und andere Indices nach der berühmten Target-Trend-Methode analysiert.

www.stockstreet.de

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