Ölpreis: Nachstes Kursziel 57 USD, dann 60 USD

Saudi-Arabien will in den kommenden Monaten weniger Öl produzieren. Das Land möchte damit ein Zeichen setzen, um die meisten anderen der Staaten der OPEC+ zu einem Verzicht auf eine Erhöhung ihrer Förderquoten zu bewegen. Dazu werde die Ölproduktion im Februar und März um zusätzlich eine Million Barrel pro Tag gekürzt, kündigte der saudische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman bereits am vergangenen Dienstag bei den Verhandlungen der OPEC+ an. Die Förderleistung Saudi-Arabiens würde dadurch von 9,1 auf 8,1 Millionen Barrel am Tag sinken.

Laut dem Minister haben bereits einige andere Länder zugesagt, weitere 425.000 Barrel am Tag zur neuerlichen Förderkürzung beizusteuern. Die restlichen Staaten sollen ihre aktuellen Fördermengen beibehalten. Nach Angaben des Energieministers von Kasachstan könnten sein Land und Russland dagegen nach ersten Vereinbarungen im Februar und März die Produktion um 75.000 Barrel pro Tag erhöhen. Ursprünglich hatten die beiden Länder eine Erhöhung der Fördermenge um 500.000 Fass pro Tag ab Januar gefordert (siehe dazu auch Börse-Intern vom 9. Dezember).

Ölpreise ziehen kräftig an

Bereits am Montag hatte der saudische Energieminister auf die noch fragile Nachfrage hingewiesen und angesichts neuer Risiken durch die ansteckendere Coronavirus-Mutationen zur Vorsicht gemahnt. Bereits nach Bekanntwerden dieser Meldung zogen die Ölpreise kräftig an (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart der Ölsorte WTI).

Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate (WTI)

Damit kam die Nachricht über die Angebotskappung genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn der Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate (WTI) drohte gerade am Zwischenhoch von März 2020 abzuprallen. Doch mit dieser Meldung im Rücken gelang der Anstieg darüber. Dabei ist der Ölpreis auch in die Handelsspanne zurückgelangt, die im Jahr 2019 bis in das Jahre 2020 hinein kursbestimmend war (oberes gelbes Rechteck im folgenden Chart).

Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate (WTI)

Und dadurch eröffnet sich jetzt weiteres Kurspotential bis auf zunächst rund 57 USD (obere Begrenzung des unteren Rechtecks.

Erst 57 USD, dann 60 USD

Und wenn diese Hürde übersprungen wird, sind auch wieder Preise von 60 USD wahrscheinlich. Dieses Kursniveau hatte ich bereits am 9. Dezember als erreichbar gesehen (siehe „Neuer Schub für den Ölpreis – jetzt sind 60 USD wieder erreichbar). Es gilt als akzeptabel für die meisten Länder der OPEC+. Und mit der aktuellen Meldung über eine erneute Förderkürzung zeichnet sich immer stärker ab, dass dieser „Wunschpreis“ auch noch erreicht werden soll.

Niedrige US-Ölförderung hilft der OPEC+

Hilfreich ist für die OPEC+ dabei auch, dass die Ölproduktion der USA aktuell noch fast 40 % unterhalb der Vor-Corona-Höchststände liegt, wie die folgende Grafik der Privatbank Berenberg zeigt.

Öl-Produktion in den USA
(Quelle: BERENBERG)

An Long-Positionen auf die Ölpreise kann man folglich noch festhalten. Zur Gewinnsicherung bietet sich nun ein Stop-Loss unterhalb der Ausbruchskerze vom Montag an.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Trading
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

Sven Weisenhaus ist Chefredakteur des renommierten Börsen-Newsletters Börse-Intern, der vom bekannten Börsen-Portal Stockstreet.de herausgegeben wird. Er schreibt dort auch die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der den DAX und andere Indices nach der berühmten Target-Trend-Methode analysiert.

www.stockstreet.de

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