Adidas muss Erwartungen für 2019 durch Produktionsengpässe senken

Der Sportartikelhersteller kommt mit der Produktion nicht hinter der Nachfrage hinterher und muss deswegen seine Wachstumserwartung für 2019 senken.

Der deutsche Sportwarenhersteller hat Probleme mit den Produktionskapazitäten. Am Mittwoch musste der Adidas Chef Kasper Rorsted bekannt geben, dass das Unternehmen nicht so schnell liefern kann, wie gewünscht. Die fehlende Produktion wird Adidas zwei Prozentpunkte des Umsatzwachstums kosten, das entspricht bis zu 400 Millionen Euro.

Der Manager musste zugeben, dass das Unternehmen nicht schnell genug reagiert hat. Deswegen wird es besonders auf dem nordamerikanischen Markt bei der Kleidung im mittleren Preissegment Lieferprobleme geben. Aus diesem Grund rechnet Adidas besonders in Nordamerika mit einem geringeren Wachstum. Im vergangenen Jahr konnte auf diesem Markt eine 15 prozentige Umsatzsteigerung erreicht werden. Neben dem chinesischen Markt und dem Onlinehandel war der amerikanische Markt einer der erfolgreichsten Märkte für Adidas im vergangenen Jahr.

Die fehlenden Produktionskapazitäten sind nicht das einzige Problem für den Adidas Chef. Der Umsatz in Europa hat um einen Prozent nachgelassen. Der amerikanische Konkurrent Nike konnte auf dem Heimatmarkt von Adidas mehr Kunden für sich gewinnen. Auf den internationalen Märkten kann Adidas aber weiterhin punkten. In China hat haben sich die Erlöse um 23 Prozent gesteigert und in Nordamerika um 15 Prozent. Auch Reebok soll wieder profitabel arbeiten, auch wenn Rorsted keine weiteren Details preisgegeben hat.

Insgesamt sieht die Erfolgsstatistik aber sehr gut aus. Die operative Marge für das Jahr 2018 beträgt 10,8 Prozent, 1,1 Prozent besser als im Vorjahr. Der Gewinn stieg 2018 auf 1,7 Milliarden Euro. Alle Unternehmensziele wurden im Jahr 2018 erreicht, so dass die Dividende pro Aktie um 29 Prozent auf 3,35 Euro steigen wird.

Die Anleger scheinen trotzdem nicht zufrieden sein, die Aktie verlor heute bis zu 4 Prozent an Wert. Die Analysten sind vor allen Dingen von den Ergebnissen des vierten Quartals enttäuscht. Auch wurde dem Adidas Chef krummgenommen, dass er keine Lösung für das Produktionsproblem vorgestellt hat. Er gab nur an, dass die Geschäfte im ersten Halbjahr von den Produktionsengpässen betroffen wären. Das fränkische Unternehmen unterhält keine eigenen Produktionsstätten. Sie lassen die Produkte vorwiegend in Asien herstellen und ordern bei den Partnern bis zu 900 Millionen Artikel im Jahr.


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

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