BMW zahlt zweithöchste Dividende in der Firmengeschichte aus

Obwohl die globalen Handelskonflikte den Autohersteller BMW 2018 hart getroffen haben, zahlt der Konzern den Aktionären eine Dividende von 3,50 Euro pro Aktie.

Die Aktie des Autobauer ist heute leicht gestiegen, nachdem der Vorstand die Jahreszahlen von 2018 bekannt gab. Der Nettogewinn ist demnach um 16,9 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro gefallen. Gründe dafür gab es viele. Der BMW-Vorstandschef Harald Krüger macht aber in erster Linie die politischen Unsicherheiten und die schlechtere Weltkonjunktur verantwortlich. Das Unternehmen hatte im letzten Jahr auch mit den höheren regulatorischen Anforderungen zu kämpfen, die mit den gestiegenen Rohstoffkosten zu höheren Produktionskosten geführt haben.

Schon im September hatte BMW eine Gewinnwarnung herausgegeben und für das dritte und vierte Quartal schlechtere Zahlen angekündigt. Die angekündigte Rendite werde in der Autosparte unter den üblichen acht bis zehn Prozent liegen. Tatsächlich fiel die Rendite um zwei Prozentpunkte auf 7,2 Prozent. Damit liegt BMW nur kurz hinter Daimler mit 7,8 Prozent, aber weit über Audi. Die Volkswagen-Tochter erreichte nur sechs Prozent Rendite.

Bestraft hat BMW die Einführung des WLTP Teststandards. Der Konzern hat seine Motoren früh zertifiziert. Im Herbst haben andere Autohersteller ihre Fahrzeuge billig abgestoßen, die diesem Standard noch nicht entsprachen. Dem Autobauer aus Bayern brachen deswegen die Verkaufszahlen weg.

Auch der operative Gewinn fiel deutlich um 7,9 Prozent auf 9,1 Millionen Euro, obwohl der Umsatz nur um 0,8 Prozent auf 97,5 Milliarden Euro gefallen ist. Grund dafür sind zum Teil die Probleme mit dem Dieselskandal. Der Konzern musste über eine Million Fahrzeuge zurückrufen, bei denen fehlerhafte Komponenten ausgetauscht werden mussten.

Auch BMW hat erkannt, das für die Umstellung auf die Elektromobilität und auf autonomes Fahren Kooperationen erforderlich sind. BMW bündelt deswegen die Kräfte mit Daimler und hat mit dem Hersteller von Luxuskarossen eine eigene Mobilitätsfirme gegründet. Damit wollen die beiden ewigen Konkurrenten gemeinsam die nächste Technologiegeneration auf die Straße bringen. Beide Firmen halten es für möglich, dass sie mit dem Konkurrenten auch auf weiteren Gebieten zusammenarbeiten. Laut der Süddeutschen Zeitung führen die Unternehmen schon seit Monaten Gespräche, um auch eine gemeinsame Plattform zu entwickeln. Auf dieser sollen später gemeinsame Fahrzeuge gebaut werden. Dadurch ließen sich bis zu 7 Milliarden Euro einsparen pro Automobilhersteller sparen.


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

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