Bosch setzt auf die Entwicklung von Wasserstoffzellen

Bosch Wasserstoff-Zellen

Viele große Autohersteller konzentrieren sich auf die Entwicklung von elektrischen Fahrzeugen. Bosch will sich auf die noch teure Alternative mit Brennstoffzellen konzentrieren.

Bis spätestens 2022 will Bosch mit dem schwedischen Unternehmen Powercell Stacks eine Alternative für den umweltfreundlichen Antrieb für Kraftfahrzeuge anbieten. Die Alternative zu den üblichen Batterien für den Elektroantrieb ist bis jetzt noch zu teuer, um in normalen PKWs eingesetzt zu werden. Durch die geeignete Industrialisierung will Stefan Hartung, der Chef der Austosparte Mobility Solutions, den Preis bis 2022 verbessern.

Im Gegensatz zu den Elektrofahrzeugen mit Batteriepaketen, wird mit den Wasserstoffzellen direkt Strom generiert, der für den Elektroantrieb benötigt wird. Die Fahrzeuge sind dann nicht mehr auf Ladestationen und geringe Reichweiten angewiesen, müssen dann aber mit Wasserstoff versorgt werden. Bis jetzt wird diese Technologie nur bei Lastwagen und Bussen eingesetzt, die lange Strecken zurücklegen müssen.

Bosch setzt darauf, dass die Brennstoffzellen durch die industrielle Produktion günstiger werden und auch in normalen PKWs eingesetzt werden können. Einen Vorteil haben Brennzellen auf alle Fälle. In Ländern, die nicht in die Infrastruktur für die E-Mobilität investieren können, wären die Brennstoffzellen eine interessante Alternative.

Um die Wasserstoffzellen effektiv einsetzen zu können, müsste Bosch die Wasserstoffzellen und auch den Wasserstoff billiger machen. Bis jetzt kostet der Wasserstoff, um einen 40 Tonnen schweren LKW 100 Kilometer weit anzutreiben, noch 50 Euro. Bosch hofft auf die Verbreitung der Technologie, wodurch sich auch die Preise für den Kraftstoff günstiger herstellen ließen.

In den USA arbeitet Bosch schon mit Nikola Motors zusammen, um LKWs mit Brennstoffzellen auszurüsten. Die Entwicklung von Brennstoffzellen-Kraftwerken wird mit der englischen Firma Creres Power angestrebt. Diese Kraftwerke erzeugen Elektrizität, allerdings auf einer anderen technischen Grundlage.

Nachdem die deutsche Automobilindustrie erkannt hat, dass die Zukunft der Dieselkraftwerke ausgereizt ist, haben sich viele Hersteller auf die Elektroantriebe mit Batterien konzentriert, auch um damit die neuen Klimavorschriften einhalten zu können. Als einer der führenden Zulieferer für die Autoindustrie musste sich auch Bosch umstellen. Der Konzern kann es sich nicht erlauben, komplett auf eine andere Technologie zu setzen. Um eigene Batteriezellen zu entwickeln, müsste Bosch allerdings nach eigenen Angaben 20 Milliarden Euro investieren, um den Vorsprung der asiatischen Konkurrenz aufzuholen.

Für den Einsatz der Brennstoffzellen muss Bosch jetzt außer einen zweistelligen Millionenbetrag, auch eine Lizenzgebühr an Powercell für jede verkauft Zelle bezahlen.

 

 

 


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

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