Die türkische Zentralbank nutzt Swaps um die eigene Währung zu stützen

Türkische Zentralbank

Die türkische Zentralbank bekämpft die Währungsprobleme mit kurzfristig aufgenommen Geldern um die Devisenreserven aufzustocken. Anleger und Analysten fürchten, dass das Land die Lira-Krise nicht mehr alleine bewältigen kann.

Anfang April lagen die Währungsreserven der türkischen Zentralbank bei 28,1 Milliarden USD. Diese Summe reichte aus der Sicht von vielen Anlegern nicht aus, um den hohen Bedarf der Deckung von Schulden und dem Außenhandel der Türkei in USD auszugleichen. Laut der Financial Times wurden kurzfristige Anleihen oder Swaps in Höhe von 16 Milliarden USD von der Staatsbank aufgenommen, um die Währungsreserven aufzustocken.

Angesichts der politischen Entwicklung in der Türkei haben viele Investoren Angst Geld in der Türkei zu investieren. Sie haben Bedenken, das das Land keine finanziellen Abwehrkräfte für eine mögliche Marktkrise besitzt.

Der Lira hat seit Februar konstant an Wert verloren und bedroht die türkische Wirtschaft. Innerhalb von 3 Monaten ist der Lira schon um 10 Prozent gefallen und es sieht nicht so aus, dass er sich in absehbarer Zeit wieder erholt. Kurzfristig konnten größere Verluste vermieden werden, in dem die Landesbank türkischen Banken nur noch Kredite über höher verzinste Instrumente vergeben hat. Damit sollten Spekulation auf die Lira vermieden werden.

Die türkische Zentralbank hat öffentlich die Verwendung von Währungsswaps bekannt gegeben, mit denen sie die Reservekennzahlen beeinflusst. Sie weist aber auch daraufhin, dass diese Methode vollständig die europäischen Normen einhält. Die Anleger und Investoren kann dies aber nicht beruhigen. Für sie sind solche Aktionen nicht transparent und eine Zentralbank sollte nicht so mit dem Vertrauen der Investoren spielen.

Die Financial Times zitiert fünf Investoren, die die Aktivitäten der türkischen Zentralbank in den letzten Monaten studiert haben. Sie drücken Ihre Bedenken aus, hinsichtlich der Stabilität der türkischen Währung. Vor allen Dingen haben sie Bedenken sich öffentlich zu äußern, nachdem die Türkei der Bank JPMorgan gedroht hat. Die Bank hatte Ihren Kunden empfohlen die türkische Lira in ihren Depots zu verkaufen.

Viele Analysten sehen durch die Verwendung von Swaps die Bestätigung, dass die Zentralbank verzweifelt versucht die Währung seit den Kommunalwahlen im März zu stützen. Besonders die Netto-Auslandspassiva geben den Analysten zu bedenken, die zwischen dem 6. und 22. März von 9,4 auf 19,5 Milliarden USD gestiegen sind. Dies ist der niedrigste Stand seit 2007.


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

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