Mexiko nimmt erste Immigranten unter Druck der USA fest

Immigranten Mexiko

Mehrmals hat Donald Trump Mexiko mit der Schließung der Grenze gedroht, wenn das Land nicht den Strom der illegalen Immigranten stoppt. Jetzt hat die mexikanische Regierung das erste Mal Immigranten festgenommen.

Die Karawane von 3.000 Immigranten aus Latein-Amerika und Kuba erreichte gestern die kleine Stadt Pijijiapan in Ciapas. Die Gruppe versucht an der Küste Mexikos bis an die Grenze zu den Vereinigten Staaten zu gelangen. Mexico bietet den Immigranten ein Besuchervisa an, mit denen sie im südlichen Teil Mexikos arbeiten dürfen. Die „Tarjetas de Visitante regional“ werden den Einwanderern an der Westküste in einem Sportzentrum in Mapastepec angeboten, das zu einer Notunterkunft für Immigranten umgebaut wurde. Dort erhalten die Südamerikaner auch essen und können die Nacht verbringen.

Die Gruppe von Einwanderer verweigerte aber die Unterkunft und auch die Arbeitsgenehmigungen und übernachtete ohne Erlaubnis auf einem zentralen Platz in der Stadt. Ein Stromausfall zwang die Gruppe aber um 1 Uhr nachts weiter in Richtung Pijijiapan zu wandern. Ohne die angebotene Arbeitserlaubnis gerieten sie in Gefahr von der mexikanischen Einwanderungsbehörde festgenommen zu werden.

Kurz bevor der Trupp die Stadt Pijijiapan erreichte griffen die Beamten von der staatlichen Einwanderungsbehörde zu. Sie verhafteten Personen am Ende der Gruppe und nahmen Männer und Frauen, sowie Kinder fest. Die Nachzügler der 3000 Mann großen Gruppe wollten sich am Straßenrand ausruhen und später zu der Gruppe aufschließen, als die Beamten des „Instituto de Migracion“ anfingen Personen unter Gewalt in Busse zu verfrachten. Mexikanische Medien berichten von weinenden Kindern und schreienden Frauen. Viele Männer sollen in die nahen Berge geflüchtet sein.

Bis jetzt war dieser Einsatz der größte der mexikanischen Regierung, bei der mehr als 250 Personen festgenommen worden sein sollen. Sie werden in die Stadt Tapachula transportiert, wo ihre Ausreisedokumente vorbereitet werden sollen. In den vergangenen Wochen sollen schon einige Gruppen von den mexikanischen Einwanderungsbehörden an der Durchreise des Landes gehindert worden sein. Am Wochenende wurden in der Stadt Mapastepec schon kleine Gruppen von Immigranten festgenommen, die jetzt auf ihre Ausreise warten.

Bis jetzt konnten die Immigrantengruppen ohne Probleme durch Mexiko reisen. Sie sind sogar in den meisten Städten von der Regierung und Privatpersonen versorgt worden. In den letzten Monaten wurde aber immer wieder von Gruppen berichtet, die sich nicht mit der Versorgung einverstanden erklärten und Müllberge und nicht benötigte Lebensmittel zurückließen. Aber erst seitdem der amerikanische Präsident Trump Druck auf Mexiko macht, werden Immigranten festgenommen und von den Behörden auch wieder ausgewiesen.

Über 200 Personen der Gruppe wurden schon von der Kommission der Menschenrechte in Mexiko verhört. Sie soll die Rechte der Immigranten gewährleisten. Laut Angaben der mexikanischen Einwanderungsbehörde befinden sich im Moment mehr als 7.500 Immigranten in den Unterkünften oder wandern durch den Staat Chiapas. 1500 Einwanderer warten im Gewahrsam der Behörden im Moment auf ihre Ausreise.

Die Behörden versuchen die Einwanderer zu erfassen, um den Kindern die nötigen Hilfsmittel zur Verfügung stellen zu können. In den letzten Wochen sind die Karawanen zum größten Teil aus Honduras gekommen, einem Land, das unter großen wirtschaftlichen Problemen und einer hohen Kriminalitätsrate leidet. In Honduras haben sich große Gruppen aus Latein Amerika und Kuba versammelt, die durch Mexiko in die Vereinigten Staaten wandern wollen.

Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *