US-Börsen reagieren negativ auf Zinspolitik der Fed-Notenbank

Amerikanische Zinspolitik

Obwohl Donald Trump die amerikanische Notenbank zur Zinssenkung aufgefordert hat, bleibt Notenbankpräsident Gerome Powell bei der aktuellen Zinspolitik.

Der Notenbankpräsident hat am Mittwoch die Hoffnungen auf eine baldige Senkung der Leitzinsen der amerikanischen Notenbank zerstört. Er betonte die Unabhängigkeit der Institution von politischen Entscheidungen, da der amerikanische Präsident am vorigen Dienstag schon wieder Zinssenkungen verlangt hatte. Die amerikanische Notenbank zeigt Geduld bei der Anpassung der Zinsen, aufgrund der positiven Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft.

Die amerikanischen Börsen nahmen die Nachricht negativ auf und drehten leicht in die Verlustzone. Der USD profitierte davon und legte deutlich zu. Der breit gestreute S&P 500 konnte auch aufgrund des positiven Quartalsbericht von Apple ein Rekordhoch von 2954 Punkten erreichen.

Anders sah es bei dem Dow Jones 30 Industrial aus, der den Tag mit 26.430,14 Punkten abschloss und damit 0,61 Prozent zum Vortag verlor. Noch mehr gab der S&P 500 nach, der am Tagesende mit 2.923,73 Punkten abschloss. Auch der NASDAQ musste einen Verlust von 0,38 Prozent hinnehmen und schloss den Tag mit 7.751,85 Punkten ab.

Am Mittwochmorgen wurden die amerikanischen Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Zwar konnte die Beschäftigung in der Privatwirtschaft mit dem besten Zuwachs seit 2018 überzeugen, aber die allgemein neutralen Wirtschaftszahlen haben fast keine Auswirkungen auf die Börse gehabt. Überrascht hat aber die Stimmung der US-Industrie, die auf den tiefsten Stand seit Oktober 2016 gefallen ist.

Experten sehen die Zinspolitik der US-Notenbank als Fingerzeig, dass sich die Spanne der Leitzinsen zwischen 2,25 und 2,50 Prozent bis mindestens Ende des Jahres halten wird. Sie sehen eine Zinssenkung in den USA erst als glaubwürdig, wenn die Konjunktur anfängt zu schwächeln. Die Währungshüter halten die Entwicklung der US-Wirtschaft zurzeit als recht solide, ganz im Gegensatz zu dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. Er hat die wirtschaftliche Entwicklung und die steigenden Aktienkurse als Maßstab seiner Politik erhoben, obwohl der wirtschaftliche Aufschwung lange vor seiner Amtszeit begonnen hat.

Die allgemein positive Entwicklung in den USA nimmt aber den Druck von der Fed. Die Senkung der Überschussreserven der Banken von 2,4 auf 2,35 Prozent wird aber von vielen Analysten als Zeichen für eine Senkung der Leitzinsen angesehen. Powell räumte die Bedenken aber aus, in dem er die Senkung in einer Pressekonferenz als eine kleine technische Justierung bezeichnete.


Peter Nienaber ist freier Journalist und spezialisiert auf Finanz- und Investment-Themen.

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