Von anderen Robo Advisors unterscheidet sich ARERO dadurch, dass sich der Anleger jenem Marktportfolio annähern kann, welches zumindest in der Theorie zwar ein gewisses Risiko birgt, aber dennoch von jedem Anleger gehalten werden sollte. Die Strategie der breiten Diversifikation zu günstigen Konditionen erfreut sich bei immer mehr Anlegern großer Beliebtheit.
Grund genug für uns den Anbieter einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und das Angebot gründlich zu analysieren. Der folgende Artikel beschäftigt sich mit wichtigen Hintergrundinformationen und eindeutigen Testergebnissen.
Was ist ARERO?
Bei ARERO handelt es sich keineswegs um einen klassischen Robo Advisor, sondern vielmehr um einen Weltfonds, der ein passives Anlagekonzept verfolgt. Professor Martin Weber, der an der Universität Mannheim als Finanzwissenschaftler tätig ist, war maßgeblich an der Konzeption des ARERO Weltfonds beteiligt. Dieser hat sich auch als Autor mit Publikationen aus der Finanzwelt einen Namen gemacht und darf insofern als Persönlichkeit gelten, die eine hohe Reputation in Fragen rund um den Kapitalmarkt geht, gelten.
2008 hat er gemeinsam mit Jacobs und Müller auf Basis einer Studie untersucht, mit welcher Aufteilung der Assets der größte Diversifikationseffekt möglich ist. Diese Arbeit stellte die Grundlage für das ARERO-Konzept dar, welches Professor Martin Weber mittlerweile aktiv vermarktet.
Dass zumindest ein Teil der Anleger von diesem Konzept überzeugt sind, zeigt die Tatsache auf, dass das Fondsvolumen Anfang 2016 bereits bei etwa 500 Millionen Euro lag. Aufgelegt wird der ARERO Fonds in Zusammenarbeit mit der Deutschen Asset & Wealth Investment, die in der Vergangenheit als DWS Investment bekannt war. Seinen Sitz hat der Fonds in Luxemburg.
Wodurch zeichnet sich der ARERO Fonds aus?
Die Basis für den Fonds stellt die empirische Finanzmarktforschung dar. Aufgelegt wird er also auf Basis einer wissenschaftlich fundierten Herangehensweise.
Dabei werden folgende Assetklassen nach einem wissenschaftlich fundierten Konzept investiert:
- Aktien
- Renten
- Rohstoffe
Der Anteil an Aktien ist dabei am höchsten. Dieser liegt bei 60 Prozent, während 25 Prozent des Vermögens in Renten und 15 Prozent in Rohstoffe investiert werden. Der Grund für diese Aufteilung liegt darin, dass durch die Streuung auf diese drei Anlageklassen ein möglichst großer Diversifikationseffekt generiert werden soll.
Darüber hinaus wird das Kapital des Fonds auch breit über unterschiedliche Anlageregionen gestreut. Dazu gehören neben Europa und Nordamerika auch die aufstrebenden Entwicklungs- und Schwellenländer in Asien und Afrika.
Eine gute Rendite bei geringem Risiko
Das Kundenvermögen, welches der 2008 gegründete Fonds verwaltet, ist bis Ende 2018 auf ein Vermögen von etwa 730 Millionen Euro angewachsen. Innerhalb der ersten zehn Jahre erwirtschaftete der Fonds eine kumulierte Wertentwicklung in Höhe von 89 Prozent. Das entspricht einer Jahresrendite in Höhe von 6,5 Prozent. Die annualisierte Volatilität liegt bei einer Marke von etwa elf Prozent.
Am besten lässt sich die Prämisse, welche der Weltfonds ARERO verfolgt, mit einem Zitat des Wirtschaftsnobelpreisträgers Harry Markowitz, der die moderne Portfoliotheorie begründet hatte, umschreiben:
Das bedeutet: Der Fonds möchte einen möglichst hohen Diversifikationseffekt erreichen, wodurch das Risiko für den Anleger minimiert wird. Natürlich wird die Komponente der Rendite dabei nicht außer Acht gelassen.
Auch steuerliche Vorteile können die Anleger bei einem Investment in Anspruch nehmen, nachdem zum 1. Januar 2018 das Investmentsteuerreformgesetz in Kraft getreten war:
Dabei gelten sämtliche Fonds als Aktienfonds, deren Vermögen zu mindestens 51 Prozent in Aktien investiert ist.
Dass diese Mindestquote auch eingehalten wird, stellen alljährlich zwei Rebalancing-Termine sicher. Diese Termine liegen jeweils am fünften Bankarbeitstag in den Monaten Mai und November. Ein außerplanmäßiges Rebalancing erfolgt außerdem, wenn der Mindestanteil des in Aktien angelegten Fondsvolumens auf einen Wert von unter 52 Prozent rutscht. Beim Rebalancing erfolgt allerdings keine neue Gewichtung der Regionen im Aktienanteil. Diese werden lediglich auf jenen Wert zurückgesetzt, den man beim letzten Rebalancing festgestellt hatte.
Der Anbieter will dadurch gewährleisten, dass Anleger, die ihr Geld in ARERO investiert haben, steuerlich die maximale Freistellung in Höhe von 30 Prozent in Anspruch nehmen können. Denn diese bleibt von der Abgeltungssteuer verschont.
Sofern dieser Grenzwert täglich eingehalten wird, gilt die Freistellung auch für jene Kapitalerträge im Fonds, die aus Rohstoffen und Anleihen erwirtschaftet werden.
Ist ARERO ein Robo Advisor?
Zwar wird ARERO oftmals als Robo Advisor bezeichnet. Jedoch unterscheidet sich ARERO in einem Punkt wesentlich von einem klassischen Robo Advisor: Bei einem klassischen Robo Advisor werden dem Anleger zunächst einige Fragen gestellt, woraufhin ihm eine individuell passende Anlagestrategie aus einem Pool von bis zu 20 Strategien angeboten wird.
Das Team greift lediglich beim Rebalancing in die Portfolios ein, indem es die ursprüngliche Investitionsstruktur des Fonds wiederherstellt, sodass der Anteil an
- Aktien,
- Anleihen und
- Rohstoffen
nach dem Rebalancing wieder bei 60, 25 beziehungsweise 15 Prozent liegt. Das Rebalancing erfolgt, indem einzelne Bestandteile gekauft oder verkauft werden. Sollte der Anteil an Aktien beispielsweise auf einen Anteil von 80 Prozent steigen, weil sich die Kurse positiv entwickeln, werden die Aktien teilweise verkauft, der Ertrag wird daraufhin in Anleihen und Rohstoffe investiert, bis das ursprünglich gewollte Gleichgewicht wiederhergestellt ist.
Das Team hinter ARERO
Die Basis für das Investitionskonzept von ARERO hat Professor Martin Weber, der an der Mannheimer Universität den Lehrstuhl für Finanzwirtschaft innehat, zusammen mit seinem Team entwickelt. Dabei hatten sie eine Kernidee aus dem sogenannten Capital Asset Pricing Model, kurz CAPM, aufgegriffen und anschließend den Versuch gemacht, diese in die Praxis umzusetzen.
Dieses Modell hatte der Ökonom William F. Sharpe entwickelt, wofür er im Jahr 1990 mit einem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Die Grundidee, welche hinter diesem Modell steckt, lautete:
Die Anlagestrategie von ARERO
Nachdem der Weltfonds ARERO bereits seit zehn Jahren auf dem Markt war, hat er sich 2018 komplett neu aufgestellt und sowohl die Anlagestrategie als auch die Replikation und die Intervalle für das Rebalancing geändert. Und das aus gutem Grund. Denn zum 1. Januar 2018 trat die neue Investmentsteuerreform in Kraft. Folgende Punkte haben sich geändert:
Eine Anlagestrategie mit neuer Indexauswahl
Vom Grundsatz her gab es keine Änderung an der Asset Allocation, welche durch den Fonds nachgebildet wird. Wie schon in den Jahren zuvor liegt die Aufteilung nach wie vor bei einem Aktienanteil von 60 Prozent, einem Anteil an Anleihen in Höhe von 25 Prozent und einem Rohstoff-Anteil in Höhe von 15 Prozent. Innerhalb der verschiedenen Anlageklassen haben sich jedoch folgende Punkte geändert:
- Indexauswahl
- Methodik des Rebalancings
- Replikation für die direkte Nachbildung
Für die Auswahl innerhalb des Aktienanteils hat sich ARERO in der Vergangenheit auf vier unterschiedliche MSCI-Indizes gestützt. Nunmehr werden vier Indizes verwendet, die vom Anbieter Solactive stammen. Dabei handelt es sich um folgende:
- Solactive GBS Developed Market Europe Large & Mi Cap EUR Index TR
- Solactive Emerging Markets Large Cap USD Index TR
- Solactive GBS North America Large & Mid Cap USD Index TR
- Solactive GBS Developed Market Pacific Large & Mid Cap USD Index TR
Für den Anteil an Anleihen in Höhe von 25 Prozent legt ARERO nunmehr den Solactive EuroZone Government Bond Index TR zugrunde. Keine Änderung gab es bei den Rohstoffen. Hier bildet ARERO nach wie vor den Bloomberg Commodity Inex Total Return 3 Month Forward ab.
Bei Solactive handelt es sich um einen Indexanbieter aus Frankfurt. Dieser Anbieter hat sich darauf spezialisiert, für unterschiedliche Assetklassen Indizes zu entwickeln und zu berechnen. Im Januar 2017 hatten Anleger bereits mehr als 100 Milliarden Euro in Produkte investiert, die auf den von Solactive entwickelten und berechneten Indizes beruhten. Ein Grund für diese Umstellung dürfte wohl gewesen sein, dass der Fonds deutlich geringere Lizenzgebühren für die Indizes von Solactive bezahlen muss als für Indizes des führenden Anbieters MSCI – zumindest bei einer vergleichbaren Anlagestrategie.
Ferner werden diese Indizes durch den ARERO Weltfonds mittlerweile nicht mehr synthetisch, sondern durch eine Direktinvestition nachgebildet. Für diese neuen Indizes gibt es allerdings noch keine ETFs. Anleger können somit den ARERO Weltfonds nicht mehr mit einem eigenen Portfolio nachbilden. Der Unterschied zu den alten Indizes von MSCI fällt jedoch sehr gering aus. Grundsätzlich wird also auch weiterhin der Ansatz verfolgt, eine Anlage weltweit und diversifiziert zu streuen.
Besonderheit der Strategie
Das besondere an der Investmentstrategie von ARERO besteht darin, dass der Anbieter konsequent auf eine sehr hohe Diversifikation und zugleich niedrige Kosten achtet. Die Diversifikation gilt jedoch nicht nur innerhalb einer Investmentklasse wie etwa Aktien, sondern auch über die verschiedenen Investmentklassen hinweg.
Dabei hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sich die Aufteilung in
- einen 60prozentigen Anteil von Aktien,
- einen 25prozentigen Anteil von Anleihen sowie
- einen 15prozentigen Anteil an Rohstoffen sehr erfolgreich und gut hat umsetzen lassen.
Der Anleger profitiert dadurch einerseits von der Wertentwicklung der verschiedenen Assets und minimiert außerdem sein Risiko.
Auch wenn es noch keine ETFs gibt, können Anleger das Anlagekonzept von ARERO eigenständig nachbilden, da der Fonds eine klare Strategie verfolgt.
Anlageklassen
Weil die Anlageklassen ausschließlich über passive Fonds und Indizes angeboten wird, erhalten die privaten Anleger ein günstiges Basispaket mit sehr breiter Streuung. Weil dadurch für den Anleger ein Kostenvorteil entsteht, hält der Anbieter den passiven Ansatz für erfolgversprechender, wenn es um den langfristigen Aufbau von Vermögen geht.
Ferner ist dieser Ansatz für den Anleger äußerst transparent, weil er weiß, welche Indizes in welchem Verhältnis von ARERO nachgebildet werden.
Wie investieren Anleger in ARERO
Anleger können die Anteile des ARERO Weltfonds über die Börse handeln, wofür sie jedoch bei einem Broker ein Depot eröffnen müssen.
Die Anteile von ARERO können derzeit bei vielen Sparkassen, Banken sowie Online-Brokern und auf mehreren Börsen gekauft werden. Dabei erhalten die Anleger die Anteile ohne einen Ausgabeaufschlag. Auch unabhängige Finanzberater haben ARERO-Anteile in ihrem Angebot.
Dank der vergleichsweise niedrigen Gebühren empfiehlt sich hierzu ein Online Broker. Grundsätzlich können sich die Anleger für das Investment in den ARERO Weltfonds aber für einen Broker ihrer Wahl entscheiden. Das heißt, dass sie die Investition auch problemlos über ihre bisherige Hausbank abwickeln können.
Anleger, die Anteile des ARERO Weltfonds kaufen wollen, brauchen dafür entweder die WKN (DWS0R4) oder die ISIN (LU0360863863). Mit diesen Kombinationen von Buchstaben und Zahlen ist ARERO eindeutig gekennzeichnet. Darüber hinaus ist ein Depotkonto notwendig, in welchem die Anteile verwahrt werden.
Wer bereits ein Wertpapierdepot bei einem Online-Broker oder einer Bank besitzt, benötigt kein eigenes Depot, sofern es dort möglich ist, in ARERO zu investieren. In diesem Fall ist es möglich, die Anteile direkt zu erwerben, ohne dass ein Ausgabeaufschlag fällig wird.
Eine Schritt für Schritt Anleitung für den Kauf von ARERO-Anteilen
1. Schritt: Wer noch kein Depot besitzt, muss zunächst eines eröffnen und kann sich dann ganz bequem bei seinem Broker einloggen.
2. Schritt: Gekauft werden die Anteile mit einem einfachen Klick auf den Button „kaufen“.
3. Schritt: Nun wird der aktuelle Preis für die Anteile des ARERO Weltfonds angezeigt. Der Anleger gibt nun die gewünschte Stückzahl ein und kann über den Broker auch eine Art Sparplan einrichten. Dann wird jeden Monat eine bestimmte Anzahl von Anteilen gekauft.
4. Schritt: Abschließend wird die Transaktion mit der Transaktionsnummer bestätigt.
Die Gebühren und Konditionen
ARERO verlangt von den Anlegern lediglich eine jährliche Gebühr für die Kontoführung. Ansonsten fallen für die Anleger keinerlei Kosten an. Von den Gebühren her liegt der ARERO Weltfonds im Vergleich zu Robo Advisors im Mittelfeld, deren Höhe darf also als branchenüblich gelten.
Die Konditionen und Gebühren im Überblick:
Jährliche Kosten für die Vermögensverwaltung: | 0,5 Prozent |
Jährliche Fondskosten: | entfallen |
Gebühr für die Erfolgsbeteiligung: | gibt es nicht |
Ausgabeaufschlag: | wird nicht erhoben |
Mindestanlagebetrag: | entfällt |
Kündigungsfrist: | gibt es nicht |
Investmentvehikel: | Der ARERO Weltfonds wird über die DWS vertrieben. |
Kontoführende Bank: | Erworben werden können Anteile des ARERO Weltfondsbei jeder beliebigen Depotbank. |
Anlagestrategie: | passives |
Zahl der Risikostrategien: | 0 |
Gibt es einen Sparplan? | Nein |
Gibt es eine App? | Nein |
ARERO im Test
Wissenswertes zu ARERO
Angegeben wird der Wert eines Anteils von ARERO in der sogenannten Fondswährung Euro. Der aktuelle Preis wird an jedem Bankarbeitstag in Frankfurt am Main und in Luxemburg berechnet. Als Bankarbeitstage werden jene Tage bezeichnet, an welchem die Geschäftsbanken geöffnet haben und Zahlungen abgewickelt werden.
Berechnet wird der Wert eines ARERO-Anteils mit einer einfachen Formel:
Netto-Fondsvermögen / Zahl der Fondsanteile, die sich am Bewertungstag im Umlauf befinden
Der große Unterschied zu einem aktiv verwalteten Fonds besteht darin, dass diese die Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt durch geschickte An- und Verkäufe übertreffen wollen. Dabei orientieren sie sich an einem sogenannten Benchmark, also einen Vergleichsindex, den es zu übertreffen gilt. Die Anleger haben dadurch die Chance darauf, dass sich der Wert überdurchschnittlich steigert, müssen jedoch das Risiko einer unterdurchschnittlichen Wertentwicklung dafür in Kauf nehmen.
Für Anleger hat das zur Folge, dass sie bei einem aktiv gemanagten Produkt auch höhere Kosten in Form von laufenden Gebühren oder höhere Ausgabeaufschläge in Kauf nehmen müssen.
Das Ziel eines passiven Index hingegen besteht nicht darin, die Rendite des Vergleichsindex zu überbieten. Vielmehr soll dieser mit möglichst geringen Kosten nachgebildet werden.
Jedes Jahr führt das Team rund um Professor Martin Weber zweimal ein Rebalancing durch. Außerordentliche Rebalancings erfolgen darüber hinaus, wenn der Anteil an Aktien unter einen Portfolio-Anteil von weniger als 52 Prozent sinkt. Die Gebühren für die Vermögensverwaltung belaufen sich jährlich auf 0,5 Prozent, was vergleichsweise günstig ist. Handelbar ist der ARERO Weltfonds seit dem 20. August 2008 und erreichte seither eine Performance von mehr als 80 Prozent, erwirtschaftete also eine jährliche Rendite von rund 7 Prozent. Bestens eignet sich der ARERO Weltfonds etwa zur Depotbeimischung.Fazit zum ARERO Weltfonds