Bei Solidvest handelt es sich um eine eingetragene Marke des Pullacher Unternehmens DJE Kapital AG. Hierbei handelt es sich um eine unabhängige Vermögensverwaltung, welche Dr. Jens Erhardt vor vier Jahrzehnten gegründet hat. Was diesen digitalen Vermögensverwalter auszeichnet, ist die Tatsache, dass die Kunden hier direkt in Einzeltitel investieren können. Diejenigen Titel, die gehandelt werden können, wählt ein eigenes Research-Team aus einem Spektrum von Anleihen und Aktien weltweit aus.
Kunden, die über Solidvest investieren wollen, müssen dafür mindestens 25.000 Euro aufwenden und über die Baader Bank ein Depot eröffnen. Wie sich das Portfolio anschließend entwickelt, hängt einerseits davon ab, welche thematischen Schwerpunkte der Anleger setzt, aber auch von der entsprechenden Risikoklasse, die individuell für ihn ermittelt wird. Hauseigene Experten überprüfen die Zusammensetzung des Portfolios jeden Tag und passen sie bei Bedarf an. Ferner haben die Kunden die Möglichkeit, über einen Sparplan Kapital zu bilden. Der Service des digitalen Vermögensverwalters kostet bis zu 1,4 Prozent pro Jahr sowie eine jährliche Gewinnbeteiligung von zehn Prozent. Für Anleger, die Beträge ab 100.000 Euro investieren, belaufen sich die Fixkosten lediglich auf 1,1 Prozent pro Jahr.
Wie funktioniert Solidvest?
Bei Solidvest handelt es sich um Deutschlands ersten digitalen Vermögensverwalter, welcher einen aktiven Ansatz für die Geldanlage, basierend auf Einzeltiteln, verfolgt. Wie genau diese Strategie funktioniert, schauen wir uns nun etwas genauer an.
Wie funktionieren die Anlagestrategien?
Bei der Solidvest Anlagestrategie wird das Geld der Kunden nicht in ETF-Produkte, die passiv sind, investiert. Vielmehr erfolgt die Geldanlage in einem Pool, in welchem sich Titel von 20 Anleihen und 30 Aktien befinden. Bevor ein Titel für den Pool ausgewählt wird, führen die Analysten eine fundamentale Unternehmensanalyse durch. Sie beobachten die Performance des jeweiligen Unternehmens also nicht nur anhand verschiedener Kennzahlen, sondern führen auch unmittelbar mit den Unternehmen Gespräche.
Dabei und für alle Entscheidungen arbeiten sie nach der sogenannten FMM-Methode. Diese Abkürzung steht für die Begriffe:
- Fundamental
- Monetär
- Markttechnisch
Sie basieren auf dem eigenen Research, welches von keinem anderen Finanzpartner abhängig ist.
Zu welchem Anteil das Portfolio des Anlegers Cash, Aktien und Anleihen enthält, hängt davon ab, welches Risikoprofil für den jeweiligen Anleger ermittelt wurde. Diese Gewichtung unterteilt das Solidvest-Team in vier verschiedene sogenannte Basis-Portfolios. Je nach Risikoprofil kann der Anteil an Aktien also zwischen 25 und 100 liegen und der Anteil an Anleihen zwischen 0 und 75 Prozent liegen. Jedoch gilt: Der Aktienanteil des Portfolios ist umso höher, je risikobereiter der Kunde eingestuft wird.
Sobald die Analysten registrieren, dass sich auf dem Markt Veränderungen ereignen, reagieren sie darauf mit einer aktiven Anpassung der Gewichtung des jeweiligen Portfolios. Der Anleger hat aber auch die Möglichkeit, sein individuelles Basisportfolio verfeinern, indem er verschiedene Themen individuell gewichtet. Zur Auswahl stehen ihm dabei unter anderem folgende Themen:
- Infrastruktur und Kommunikation
- Demographie und Gesundheit
- Digitales Leben und Kommunikation
Wie viele Anlagestrategien gibt es?
Insgesamt bietet Solidvest seinen Kunden vier verschiedene Anlagestrategien an. Der große Unterschied zwischen den verschiedenen Strategien ist der jeweilige Anteil an Aktien. Dieser liegt bei
- 25 Prozent
- 50 Prozent
- 75 Prozent oder
- 100 Prozent
Auf Investitionen in ETFs, welche Märkte abbilden und deshalb hunderte von Titeln vereinen, verzichtet Solidvest hingegen komplett. Ein Grund dafür besteht darin, dass der Markt an ETFs in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist. Das wiederum hat zur Folge, dass ein Verkauf unter Umständen schwierig sein kann, wenn viele Anleger zugleich verkaufen wollen.
Ausgewählt werden die jeweiligen Titel dabei anhand eines dreistufigen Prozesses:
1. Zunächst einmal werden die gesamtwirtschaftlichen Prozesse weltweit und die Geldpolitik analysiert. Auch psychologische Elemente der Teilnehmer an den Märkten spielen dabei eine Rolle. Durch diese umfangreiche Analyse werden jene Aktien ausgewählt, die in den Pool aufgenommen werden.
2. Anschließend werden die Unternehmen, welche die Aktien herausgegeben haben, gründlich analysiert. Hier folgen die Analysten der Empfehlung des Großinvestors Warren Buffet und untersucht auch, ob das Management qualitativ gut oder schlecht arbeitet. Durch diesen Prozess fallen weitere Titel weg.
3. Im nächsten Schritt gehen die Experten von Solidvest die Struktur der Portfolios an. Sie fragen deshalb die Risikoneigung des Anlegers und dessen Anlagehorizont ab und erstellen aus diesen Informationen ein Risikoprofil. Erst dann bestimmen und gewichten sie die einzelnen Titel.
Wie sieht der Anlageprozess aus?
Wer sein Vermögen über Solidvest anlegen möchte, gelangt zunächst auf ein Fragebogen-Tool, wie es bei Robo-Advisors üblich ist. Beispielsweise werden hier die Ziele der Geldanlage, aber auch die Risikoneigung abgefragt. Ferner muss der Anleger einen Überblick über seine finanziellen Verhältnisse geben, damit das individuelle Risikoprofil erstellt werden kann. Selbstverständlich werden dabei jene Kriterien berücksichtigt, die im Wertpapierhandelsgesetz sowie von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vorgeschrieben sind. Anhand dieses Profils wird der Anleger in eine der folgenden vier Risikoklassen eingeteilt:
1. Der Anteil im Basisportfolio „Ertrag“ liegt bei 25 Prozent, jener von Anleihen bei 75 Prozent.
2. Im Basisportfolio Wachstum teilen sich die Titel zu je 50 Prozent in Aktien und Anleihen auf.
3. Das Basisportfolio „Chance“ enthält zu 75 Prozent Aktien und zu 25 Prozent Anleihen.
4. Das Basisportfolio „Chance+“ enthält zu 100 Prozent Aktien.
Wie unterscheidet sich Solidvest von einer klassischen Bank?
Bei Solidvest handelt es sich um eine Online-Vermögensverwaltung, welche nach standardisierten Verfahren arbeitet. Die Anleger haben dadurch den Vorteil, dass ihr Vermögen aktiv verwaltet wird, während zugleich sämtliche Vorgänge digital transparent ablaufen.
Der wohl offensichtlichste Unterschied zwischen einer klassischen Bank und Solidvest sind die Kosten. Denn die Portfolios werden für die Anleger mit den gleichen Risikoklassen einheitlich und standardisiert angepasst. Aus diesem Grund sind die Gebühren auch niedriger, als es bei einer Bank mit einer klassischen Vermögensverwaltung der Fall ist. Hier zahlt der Kunde höhere Gebühren für die noch individuellere Anpassung seines Portfolios.
Solidvest im Test
Mit der Wissen der theoretischen Funktionsweise der Anlagestrategie im Hinterkopf, schauen wir uns nun Solidvest genauer an und testen das System gründlich durch.
Bewertung des Angebotes
Zunächst erfolgt eine Bewertung des Angebots des Unternehmens.
Wie hoch ist die Mindestanlage?
Wer sein Geld über Solidvest investieren möchte, muss dafür lediglich bei der Baader Bank ein Depot eröffnen und mindestens 25.000 Euro investieren. Anleger haben auch die Möglichkeit, über einen Sparplan Kapital anzusparen, wobei es weder eine Mindestsparrate noch einen Maximalbetrag. Anleger können das Kapital jederzeit erhöhen und binnen einem Tag kündigen.
Wie viele Anlagestrategien gibt es?
Solidvest bietet den Anlegern insgesamt vier verschiedene Anlagestrategien, die sich an den Basisportfolios orientieren. Der Unterschied zwischen den Portfolios besteht darin, wie hoch das Verhältnis von Aktien zu Anleihen jeweils ist, wobei der Anteil an Aktien zwischen 25 und 100 Prozent liegt.
Basierend auf dem jeweiligen Basisportfolio kann der Anleger sein Portfolio aber individuell stärker gewichten, indem er bestimmte Themen auswählt. Hierbei handelt es sich allerdings um eine freiwillige Option, welche sich ausschließlich auf den Aktienanteil bezieht.
Welche Anlageklassen gibt es?
Solidvest investiert das Geld ausschließlich in Aktien und Anleihen, was einen entscheidenden Unterschied zu vielen Robo-Advisors auf dem Markt darstellt. Der Grund: Die Hauptanlageklasse bei diesen sind in aller Regel passive ETFs. Im Gegensatz zu diesen setzt Solidvest also auf aktive Investments. Das wiederum hat für den Anleger den Vorteil, dass das Portfolio wesentlich transparenter wird. Denn der Anleger kann sämtliche Titel und Transaktionen tagesaktuell verfolgen.
Die Portfolios werden aus rund 20 Anleihen und 30 Aktien bestückt, welche vom Analystenteam sorgfältig geprüft werden. In diesem Zusammenhang besuchen die Mitarbeiter alljährlich auch rund 600 Unternehmen. Durch das Team von Solidvest erfolgt außerdem eine ständige Überwachung und Anpassung der Portfolios. Mindestens einmal pro Quartal werden die Portfolios zudem auf die jeweilige Ausgangsgewichtung zurückgesetzt. Die Investitionen erfolgen in den Assetklassen:
- Anleihen global
- Aktien global
- Cash
Die Gewichtung dieser Assetklassen orientiert sich an der Risikoneigung des Anlegers.
Gibt es einen Sparplan?
Durch die Investition eines Grundinvestments in Höhe von 25.000 Euro, die sowohl per Dauerauftrag als auch per Überweisung eingezahlt werden können, sind die Voraussetzungen für einen Sparplan bereits geschaffen. Künftig soll als weitere Zahlungsmöglichkeit auch noch das Lastschriftverfahren hinzu kommen. Die Anleger müssen dafür weder einen Mindestbetrag ansparen, noch gibt es eine Höchstgrenze. Was fehlt, ist ein standardisierter Auszahlplan. Dafür ist aber die allmonatliche Auszahlung eines Wunschbetrages möglich.
Welche Anlagestrategie verfolgt Solidvest?
Die Anleger investieren ihr Geld bei Solidvest in rund 20 globale Anleihen und etwa 30 globale Aktien. Was die Wahl der Anlagestrategien ausgeht, haben die Kunden lediglich die Wahl zwischen vier Optionen, die durchaus breiter gefächert sein könnten, sodass sie individueller auf die Bedürfnisse und Ansprüche des Kunden zugeschnitten sind.
Ein sogenanntes Rebalancing, wobei die beiden Anfangsklassen wieder auf Basis des Ausgangsniveaus gewichtet werden, erfolgt einmal pro Quartal. Falls einzelne Titel aus nachvollziehbaren Gründen anders eingeschätzt werden, haben die Mitarbeiter von Solidvest die Möglichkeit, das Portfolio börsentäglich zu ändern. Der Kunde erhält eine übersichtliche Darstellung der Transaktionen und muss dafür keine zusätzlichen Kosten bezahlen.
Das Angebot im Überblick
Zahl der angebotenen Strategien: | 4 |
Die Anlageklassen: | Liquidität, Anleihen, Aktienanteil |
Das Rebalancing: | Periodisch und bei Abweichungen vom Anlageziel |
Die Produkte: | 20 Anleihen und 30 Aktien |
Die Mindestanlage: | 25.000 Euro |
Möglichkeit für einen Sparplan: | Ja |
Gibt es einen Auszahlungsplan: | Nein |
Bewertung der Kosten
Wie hoch die Anlagevergütung bei Solidvest ausfällt, hängt davon ab, wie hoch der Anlagebetrag ist.
- Bei einem Betrag von bis zu 99.999 Euro verlangt Solidvest jährlich 0,9 Prozent sowie Depotkosten in Höhe von 0,5 Prozent pro Jahr, die an die Baader Bank gezahlt werden. Die Kosten belaufen sich also insgesamt auf 1,4 Prozent des Anlagebetrages.
- Anleger, die 100.000 Euro oder mehr investieren, bezahlen für das Depot 0,3 Prozent und an Solidvest 0,8 Prozent, insgesamt also 1,1 Prozent des Anlagebetrages.
- Darüber hinaus verlangt Solidvest alljährlich zehn Prozent Gewinnbeteiligung am jeweiligen Portfolio, egal, wie hoch das Anlagevermögen insgesamt ist. Darin ist aber auch bereits die Umsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent enthalten. Wird in einem Abrechnungszeitraum ein Verlust erwirtschaftet, wird dieser mit den künftigen Gewinnen verrechnet. Die Gewinnbeteiligung wird erst dann berechnet, sobald der Verlustausgleich durchgeführt wurde.
Anleger können die Mitarbeiter von Solidvest auf verschiedene Arten kontaktieren. So bietet der Vermögensverwalter auf seiner Webseite einen Rückrufservice an. Des Weiteren können die Anleger per Mail und telefonisch von montags bis freitags zwischen 9 und 19 Uhr in Kontakt treten. Sowohl für iOS- als auch für Android Smartphones gibt es eine Solidvest App. Präsent ist Solidvest aber auch auf verschiedenen Social-Media-Kanälen. Weil außerdem keine Kündigungs- oder Haltefristen gelten, sind die Anleger mit Solidvest äußerst flexibel. Im Netz zu finden ist Solidvest seit dem 1. Mai 2017 als Service des Unternehmens DJE Kapital AG. Als Depotbank fungiert die Baader Bank AG mit Sitz in Unterschleißheim nahe der bayerischen Landeshauptstadt München. Die für diesen Service notwendige Expertise ist dadurch gewährleistet, dass die DJE Kapital AG bereits seit Jahrzehnten im Bereich der Vermögensverwaltung aktiv ist und zudem ein Mitglied des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter e.V. ist. Kontrolliert wird die DJE Kapital AG durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, wodurch ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet ist. Allerdings besitzt das Unternehmen keine Vollbank-Lizenz. Gemanagt wird Solidvest von 14 Personen, darunter acht Analysten, die sich um das Research kümmern, sowie sechs Mitarbeitern, die eine leitende Funktion einnehmen. Insgesamt bündelt das Team damit einen reichen Schatz an Erfahrungen rund um die Vermögensverwaltung. Verantwortlich für die Bereiche individuelle Vermögensverwaltung, Research und Portfoliomanagement ist Dr. Jan Erhardt, der bei der DJE Kapital AG als stellvertretender Vorstandsvorsitzender tätig ist. In der Vergangenheit hatte er unter anderem in New York für die Credit Suisse Group sowie in Frankfurt für Merril Lynch gearbeitet. Ein direkter Vergleich zwischen Solidvest und anderen Anbietern ist nicht möglich, weil Solidvest bezüglich der Geldanlage einen anderen Weg geht als die Mitbewerber. Auch bezüglich der Zielgruppe gibt es Unterschiede zu so manchem Mitbewerber. So wendet sich Solidvest in erster Linie an Anleger, die einen langen Anlagehorizont haben und eine vergleichsweise sichere Möglichkeit für ihr Investment suchen. Bei der Geldanlage über Solidvest müssen die Anleger eher mit konservativen Renditen rechnen, zumal auch die Anlagegebühren relativ hoch sind. Verbesserungswürdig wäre auch die Risikoeinstufung, die bisher nur in vier Stufen erfolgt. Dafür haben die Anleger aber die Möglichkeit, ihr Portfolio durch Werte aus verschiedenen Themenbereichen zu individualisieren, sodass sie kein Standard- Anlageprodukt erhalten. Andererseits überzeugt Solidvest aber auch durch viele Aspekte. Dazu gehört beispielsweise die langjährige Erfahrung der Muttergesellschaft, die bereits seit vier Jahrzehnten erfolgreich im Bereich der Vermögensverwaltung auf dem Markt ist. Die Kunden von Solidvest können also auf den Erfahrungsschatz langjähriger Mitarbeiter zurückgreifen und wissen ihr Vermögen in sicheren Händen. Ein weiteres großes Plus von Solidvest besteht darin, dass sämtliche Transaktionen und Geldflüsse mit einem Höchstmaß an Transparenz abgewickelt werden. Der Anleger kann also genau nachvollziehen, was mit seinem Geld passiert. Und auch der Service von Solidvest ist außergewöhnlich gut. So können die Anleger die Mitarbeiter auf verschiedene Möglichkeiten erreichen und Fragen rund um ihre Geldanlage stellen. Ferner bietet das Mutterunternehmen regelmäßige Informationsabende an, welche auch den Anlegern, die ihr Geld über Solidvest investieren möchten, jederzeit offen stehen. Dieses Gesamtpaket dürfte also vor allem für Anleger interessant sein, die ihr Vermögen auf eine relativ sichere Art langfristig anlegen wollen. Die vergleichsweise hohen Kosten sind außerdem aufgrund der Tatsache, dass sie im Gegenzug auf den Erfahrungsschatz eines Expertenteams zurückgreifen können, welches auch eine langfristige Beratung gewährleistet, eher zu vernachlässigen sein.Bewertung des Service
Bewertung der Sicherheit
Das Team hinter Solidvest
Solidvest im Vergleich
Gesamtbewertung: Fazit zu Solidvest