April-Verfallstag im DAX

April-Verfallstag im DAX
von Torsten Ewert

Das DAX-Verfallstagsdiagramm zum April-Verfallstag

Und damit zu unserem heutigen Thema, dem bevorstehenden kleinen Verfallstag am Freitag dieser Woche und dem obligatorischen Blick auf den DAX dazu.

Aus Sicht der Positionierung an der Terminbörse ist die Verfallstagsprognose so einfach und klar wie selten:

Quelle: https://www.stockstreet.de/boersen-tools/verfallstag-diagramm#/

Das perfekte Kursziel für den DAX

Das Minimum der Max-Pain-Kurve im unteren Diagrammteil und damit das theoretische optimale Abrechnungsniveau für die Stillhalter liegt bei runden 18.000 Punkten. Und auch die einzelnen Positionen lassen diese runde Marke als sinnvolles Kursziel für die Stillhalter erscheinen: Denn bei tieferen Kursen würden relativ große Put-Positionen (rote Balken) ins Geld laufen, aber nur wenige Call-Positionen (blaue Balken) aus dem Geld laufen; bei höheren Kursen ist es umgekehrt.

Da der DAX das Niveau von 18.000 Punkten bereits in der Vorwoche erreicht hat und vorerst darum schwankt, „droht“ also eine Seitwärtsbewegung bis zum Verfallstag. Aufgrund der jüngsten Ereignisse (enttäuschende US-Inflationsdaten – siehe Börse-Intern vom 10.04.2024 und 11.04.2024 – und weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten am Wochenende) sowie der beginnenden Quartalsberichtssaison in den USA ist das durchaus ein realistisches Szenario.

Die charttechnische Lage

Auch charttechnisch deutet sich eine solche Seitwärtsbewegung an:

Zwar läuft der DAX seit seinem jüngsten Hoch Anfang April in einem stabilen kurzfristigen Abwärtstrend, aber die Kursbewegungen am Freitag und gestern waren bemerkenswert. So schloss der DAX bereits am Donnerstag unter 18.000 Punkten (siehe roter Pfeil 1). Am Freitag schoss er jedoch sofort dynamisch nach oben und eroberte die 18.000er Marke kurz nach Handelsbeginn zurück. Zwar scheiterte er im weiteren Verlauf an der Oberkante des Abwärtstrends (siehe Pfeil 2), hielt sich aber zunächst im Bereich von 18.100 Punkten.

Erst am Freitagnachmittag fiel er wieder unter 18.000 Punkte zurück (siehe Pfeil 3), drehte aber am Tief vom Donnerstag wieder nach oben (grüner Pfeil). Dennoch war der Freitag ein dreifach bearisher Tag: Erstens gab es durch dieses Auf und Ab eine markante Shooting-Star-Kerze, die als kurzfristig bearish gilt, zweitens gab es erneut einen Schlusskurs unter 18.000 Punkten, und das – drittens – auch noch als Wochenschlusskurs.

Dennoch wiederholte sich gestern Morgen der Kursverlauf vom Freitag: Der DAX startete mit einer Kurslücke nach oben und eroberte die 18.000-Punkte-Marke zurück. Dann brach er sogar aus seinem Abwärtstrend aus, sodass sich schon eine mögliche Seitwärts-/Rechteckformation z.B. im gelb markierten Kursbereich andeutet. Und wie nach Plan kehrte der DAX zum Handelsschluss wieder an die 18.000er Marke zurück.

Eine mögliche Trading-Taktik für die Verfallstagswoche

Aber wie immer bewegt nicht nur die Verfallstagspositionierung die Kurse. So verstärken in der Regel Absicherungspositionen der Stillhalter die Kursbewegungen, falls sich der DAX stärker und/oder dynamisch vom Kursziel der Stillhalter entfernt. Nach oben dürfte dieser Effekt erst ab ca. 18.300 Punkten zu merken sein, nach unten ab etwa 17.800 Punkten.

Aber vorerst können Bullen und Bären offenbar mit Kursen um 18.000 Punkte leben – die Stillhalter sowieso (siehe oben). So lange dies so bleibt ist also eine mögliche (Day-)Trading-Taktik, von markanten Widerständen bzw. Unterstützungen Trades in Richtung 18.000 DAX-Punkte zu starten.

In jedem Fall wünsche ich Ihnen viel Erfolg!

Mit besten Grüßen

Ihr Torsten Ewert

(Quelle: www.stockstreet.de)

Sven Weisenhaus ist Chefredakteur des renommierten Börsen-Newsletters Börse-Intern, der vom bekannten Börsen-Portal Stockstreet.de herausgegeben wird. Er schreibt dort auch die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der den DAX und andere Indices nach der berühmten Target-Trend-Methode analysiert.

www.stockstreet.de

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