Technologieaktien entwickeln eine relative Schwäche

Technologieaktien entwickeln eine relative Schwäche
von Sven Weisenhaus

Lange Zeit waren Technologieaktien die Treiber der Rally am Aktienmarkt. Dabei wurden die Indizes vor allem von einigen wenigen Aktien nach oben gezogen, die einerseits ein hohes Gewicht haben und andererseits besonders stark zulegten (Magnificent Seven). Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden.

Wie die Fondsgesellschaft DWS gestern berichtet, haben die 7 Mega-Caps aus den USA in den letzten 4 Handelstagen mehr als 5 % verloren. Dies muss zwar relativiert werden, weil sie damit seit Jahresbeginn immer noch um 14 % gestiegen sind, doch für die Aktienmärkte war dies eine deutliche Belastung.

Nasdaq 100 verliert binnen 5 Handelstagen mehr als 5 %

So ist der Nasdaq 100 nach dem bearishen Ausbruch aus dem symmetrischen Dreieck (siehe roter Pfeil im folgenden Chart) inzwischen auch unter das Hoch vom 24. Januar bei 17.665 Punkten gefallen und bis an die untere Linie des Aufwärtstrendkanals (grün) herangelaufen, ähnlich wie der Dow Jones (siehe „Bearishe Signale beim Dow Jones, MDAX und SDAX“).

Diese Linie wird aktuell vom 100-Tage-Durchschnitt als Unterstützung verstärkt. Und diese Kombination bzw. Kreuzunterstützung hat dem Nasdaq 100 gestern zumindest zu einer Kurserholung verholfen (grüner Pfeil).

Der Aufwärtstrendkanal wurde damit verteidigt, das kurzfristige Chartbild ist durch den Rücksetzer um aktuell -5,78 % vom Rekordhoch aber zumindest angeschlagen. Zwar handelt es sich nach einem Kursanstieg von mehr als 31 % bislang nur um eine relativ kleine Gegenbewegung, allerdings hat der Technologieindex alleine in den vergangenen 5 Handelstagen vom Hoch bis zum Tief um -5,13 % nachgegeben. Und das macht den bearishen Ausbruch aus der Dreiecksformation durchaus gefährlich.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die gleich großen Kursverluste der soeben oben erwähnten Magnificent Seven im selben Zeitraum. Über die weitere Kursentwicklung des Index entscheiden daher wohl auch weiterhin diese wenigen Aktien.

TecDAX verliert im April mehr als 8 %

Und das gilt nicht nur für die US-Börsen. Denn auch hierzulange wurden die Kurse von der Schwäche der Big-Techs aus den USA stark nach unten gezogen. Der TecDAX, also unser heimischer Technologieindex, verlor dabei am meisten. Er brach in den vergangenen 5 Handelstagen um mehr als 6 % ein, seit Monatsbeginn waren es im gestrigen Tagestief sogar rund 8 %.

Und seit Jahresbeginn liegt der TecDAX damit nun mit 3,76 % im Minus, womit er dem MDAX als bislang schwächstem Prime-Index ernsthafte Konkurrenz macht.

Der Ausflug aus der Seitwärtsspanne (gelb) nach oben ist damit Geschichte (roter Bogen). Und das erste Kursziel – das untere Ende der Seitwärtsrange – wurde schon abgearbeitet.

Können sich die Kurse innerhalb des Kursbereichs zwischen ca. 3.150 und 3.350 Punkten stabilisieren, war der aktuelle Einbruch wohl nur eine normale, wenn auch relativ dynamische Gegenbewegung auf vorherige Kursgewinne. Bricht der Index aber klar nach unten aus, ist das 61,80%-Fibonacci-Retracement der Aufwärtsbewegung die nächste wichtige Kursmarke. Wird auch diese gebrochen, kann man kaum noch von einer Korrektur sprechen. Stattdessen sieht es dann nach einer Trendwende und der Fortsetzung des wilden Auf und Ab des Index aus.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

Sven Weisenhaus ist Chefredakteur des renommierten Börsen-Newsletters Börse-Intern, der vom bekannten Börsen-Portal Stockstreet.de herausgegeben wird. Er schreibt dort auch die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der den DAX und andere Indices nach der berühmten Target-Trend-Methode analysiert.

www.stockstreet.de

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *