Bearishe Signale beim Dow Jones, MDAX und SDAX

Bearishe Signale beim Dow Jones, MDAX und SDAX
von Sven Weisenhaus

Die Konsolidierungen an den Aktienmärkten setzen sich fort und ziehen sich damit in die Länge. Das ist durchaus positiv zu werten, weil die vorherigen Kursgewinne nun endlich „verdaut“ werden. Positiv ist auch zu werten, dass in den meisten Fällen das Tempo der Rücksetzer relativ moderat ist, sich also eher flache Abwärtstrends ausbilden. Das untermauert die These, dass es sich lediglich um Konsolidierungen und nicht um scharfe Rücksetzer oder gar Trendwenden handelt.

Dynamische Abwärtswelle beim Dow Jones

Dennoch gibt es auch einige bearishe Signale. So scheint die Abwärtsbewegung beim DAX inzwischen Tempo aufzunehmen. Das obere Ende seines Abwärtstrendkanals wurde jüngst nicht mehr erreicht und das untere Ende wiederholt unterschritten. (Mehr dazu erfahren Sie im Börsenbrief Target-Trend-Spezial“ ). Und beim Dow Jones verläuft die Abwärtswelle längst schon dynamisch und steil (siehe folgender Chart). Sie wurde zwar jüngst von der unteren Linie eines alten Aufwärtstrendkanals gestoppt (grün im folgenden Chart), es kam aber nicht zu deutlichen Kurserholungen. Stattdessen greifen die Bären die Trendlinie seit drei Tagen in Folge an, was einen baldigen Bruch erwarten lässt.

Bearish ist auch zu werten, dass der Dow Jones unter den Schlusskurs des Vorjahres gefallen ist, womit er seit Jahresbeginn im Minus (derzeit -0,12 %) notiert. Und angesichts der aktuellen Kursentwicklung fürchte ich, dass dieses Minus bald noch größer ausfallen wird.

Bereits am Freitag vergangener Woche hatte ich geschrieben, dass der Dow Jones eher sein 38,20%-Fibonacci-Retracement der gesamten Aufwärtsbewegung seit dem Oktober-Tief bei rund 37.000 Punkten erreichen wird als ein neues Rekordhoch (siehe „Aus Konsolidierungen werden langsam Korrekturen“). Die Kursentwicklung seitdem hat dies noch wahrscheinlicher gemacht.

Bearishe Signale bei MDAX und SDAX

Bearishe Signale gibt es auch beim MDAX. Der Index der mittelgroßen Werte aus Deutschland hat zwei wichtige Aufwärtstrendlinien gebrochen (grün im folgenden Chart) und ist unter die noch wichtigere Abwärtstrendlinie zurückgefallen (dick rot). Damit ist der zuvor bullishe Ausbruch über diese Linie hinfällig.

Am 4. April hatte ich dazu allerdings geschrieben, dass dem MDAX unter anderem mit dem Hoch vom Jahresende 2023 bei rund 27.370 Punkten die nächste wichtige Hürden in nicht allzu weiter Ferne im Weg ist (siehe „SDAX und MDAX starten durch“). Und nun ist der Index bereits vor dieser Marke nach unten gedreht – ein Zeichen der Schwäche. Auf diese Gefahr hatte ich aber auch hingewiesen, als ich am 4. April ebenfalls schrieb, es sei denkbar, dass die Kurse „zumindest in eine Konsolidierung gehen, wenn die US-Indizes und der DAX ihre längst überfällige Korrektur beginnen“.

Und vor dem Hintergrund der aktuellen allgemeinen Marktschwäche hat auch der SDAX ein bearishes Signal gesendet, indem er unter sein Ausbruchsniveau des aufsteigenden Dreiecks zurückgefallen ist.

Von der neuen Rally am Aktienmarkt ist damit erst einmal nichts mehr zu sehen (siehe „Die neue Rally am Aktienmarkt“). Denn der SDAX ist, ähnlich wie der Dow Jones, auf den Schlusskurs des Vorjahres zurückgefallen und der MDAX liegt seit Jahresbeginn aktuell sogar schon wieder mehr als 4 % im Minus. Und angesichts der bearishen Signale und der jüngsten Kursentwicklung der Aktienindizes muss man davon ausgehen, dass sich die Rücksetzer noch fortsetzen.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

Sven Weisenhaus ist Chefredakteur des renommierten Börsen-Newsletters Börse-Intern, der vom bekannten Börsen-Portal Stockstreet.de herausgegeben wird. Er schreibt dort auch die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der den DAX und andere Indices nach der berühmten Target-Trend-Methode analysiert.

www.stockstreet.de

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