EZB Entscheidung verunsichert die wichtigsten deutschen Aktienindizes

Die EZB hat heute ihre Entscheidung bekannt gegeben, dass es bis zum Jahresende keine Zinserhöhung geben wird. Der Dax reagierte zunächst positiv, verlor aber später deutlich.

Heute Morgen hat die EZB die Entscheidung bekannt gegeben, bis zu mindestens Ende des Jahres an der Nullzins-Politik festzuhalten. Außerdem sollen die Banken neue Kredite zur Verfügung gestellt bekommen, um die Konjunktur anzuschieben.

Der Dax stieg kurz nach der Ankündigung auf 11.614 Zähler, verlor aber im Laufe des Tages den Gewinn schnell und konnte den Tag mit 11.517 Punkten abschließen. Gegenüber dem Vortag verlor der Leitzins 0,6 Prozent an Wert. Die gleiche Situation spiegelte sich auf fast allen europäischen Handelsplätzen wider. Besonders die Banken-, Rohstoff- und Automobilwerte verloren an Wert. Der MDax verlor sogar 1,02 Prozent und schloss den Tag mit 24.440 Punkten ab.

Eigentlich ist es keine Überraschung, dass die europäische Geldpolitik weiterhin im Krisenmodus bleibt. Während die Fed, die amerikanische Notenbank, die Leitzinsen langsam erhöht, bleiben die Zinsen in der Eurozone weiterhin auf null. Auch die Zukunftspläne haben sich verändert, bis jetzt wurde von der EZB signalisiert, das sie die Leitzinsen nicht bis Ende des Sommers verändern wollte, jetzt wurde der Termin bis Ende des Jahres verschoben.

Grund für die Zinspolitik ist die Inflationsrate. Mit 1,9 Prozent liegt sie genau im Zielkorridor der von den Notenbankern angestrebten Preisstabilität. In Deutschland deuten die Indikatoren auch auf eine Abkühlung der Wirtschaft, alle Analysten haben Ihre Vorhersagen bereits korrigiert. Aus diesem Grund erscheint die Entscheidung der EZB richtig, die Leitzinsen unangetastet zu lassen. Die niedrigen Zinsen können einen entscheidenden Vorteil bei der europäischen Staatsverschuldung haben, die so einfacher zu finanzieren sind.

Die neuen günstigen langfristigen Kredite für die Geschäftsbanken sollen den Abschwung hemmen. Davon dürften besonders die italienischen Banken profitieren, die immer noch mit 240 Milliarden Euro an faulen Krediten zu kämpfen haben. Damit können die faulen Kredite günstig und einfach refinanziert werden. Die TLTRO genannten Kredite sollen eine Laufzeit von 2 Jahren haben und werden ab September 2019 vergeben.


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

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