Lyft veröffentlicht vor Börsengang Verlust von 911 Million USD

Kurz vor dem Börsengang gewährt der Fahrdienstanbieter Lyft das erste Mal einen Einblick in die Bücher und dabei kommt Schreckliches zu Tage, das Unternehmen macht bei einem Umsatz von 2.2 Milliarden USD einen Verlust von 911 Millionen USD.

Lyft wurde 2012 von Logan Green und John Zimmer gegründet. Mit einer App für alle mobilen Geräte werden Fahrdienste für Privatpersonen vermittelt. Das Unternehmen gilt als direkter Konkurrent zu Uber. Auch wenn der Umsatz von Lyft sich im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr als verdoppelt hat, ist Uber mit einem Umsatz von 11,3 Milliarden um ein Vielfaches erfolgreicher.

Bei der Auswertung der Daten, die Lyft jetzt bei der United States Securities and Exchange Commision eingereicht hat, fallen einige Daten besonders auf. Das Unternehmen hat in den USA 1.9 Millionen Fahrern die Möglichkeit gegeben, mehr als 30,7 Millionen Personen zu transportieren. Uber soll in dem gleichen Zeitraum 41.8 Millionen Kunden haben und 750.000 Fahrer. Allerdings werden täglich knapp 500.000 Fahrten bei Uber gebucht und bei Lyft sind es nur knappe 150.000.

In dem Dokument wird aber auch der eigentliche Gewinner der Branche ersichtlich und warum die großen IT-Konzerne weiterhin in ihre Cloud-Dienste investieren. Um die Dienste auf der ganzen Welt in einer ausreichenden Geschwindigkeit anbieten zu können, setzt Lyft auf die Cloud-Dienste von Amazon. Pro Monat zahlt das Unternehmen dafür an Amazon Web Service zwischen 8,33 und 8,57 Millionen USD.

Außerdem hat Lyft mit dem Cloud-Dienst von Jeff Bezos einen langfristigen Vertrag abgeschlossen. Demnach muss Lyft ab Januar 2019 bis Dezember 2021 300 Millionen USD in die Nutzung der Cloud-Dienste investieren. Sollten diese Marke von Lyft nicht erreicht werden, muss das Unternehmen die Differenz ausgleichen.

Für junge Unternehmen sind die Cloud-Dienste sehr praktisch, wenn sie Ihre Plattformen einem großen Publikum zur Verfügung stellen wollen. Sie bieten Ihnen die Möglichkeit schnell zu wachsen, ohne in die Infrastruktur investieren zu müssen. Wenn die Kosten am Anfang noch sehr gering sind, müssen große Unternehmen mit rasant steigenden Kosten rechnen. Snap hat vor Kurzem mit Google einen Vertag über die Nutzung der Cloud-Dienste abgeschlossen, der sich über 400 Millionen USD bis 2022 beläuft.

Das Geschäftsmodell der Cloud-Unternehmen wird immer lukrativer. Nur alleine Amazon konnte die Erlöse im Cloud-Bereich im vierten Quartal um 45 Prozent auf 7,43 Milliarden USD steigern. Der eigentliche Gewinner steht also fest.


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

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