Aktien werden plötzlich sehr günstig!

Über den wahren Wert des Elektrobauers Tesla streiten sich die Analysten und Anleger bereits seit Jahren. Für die einen sind die Automobile mit einer Technologie ausgestattet, die besonders durch Subventionen für Nachfrage sorgt und die Folgekosten durch die Entsorgung einzelner Bauteile außer Acht gelassen werden. Für andere sind die elektrischen Fortbewegungsmittel schlichtweg die Zukunft, womit ein entsprechender Boom erwartet wird. In jedem Fall ist die Aktie von Tesla mittlerweile alles andere als günstig. Oder – um es anders zu formulieren – es steckt sehr viel Hoffnung im aktuellen Kurs. Und dennoch ist das Papier momentan so gefragt, als gäbe es morgen keine mehr. Wie kann das sein?

Günstige Kurse locken zum Einstieg!

Das Zauberwort lautet „Aktiensplit“. Damit werden beispielsweise aus einer Aktie zwei, allerdings zur Hälfte des Preises. Für Altaktionäre ändert sich am Wert nichts. Nur dass man eben statt einer fortan zwei (oder mehr, in Abhängigkeit des Aktiensplits) Aktien im Depot hat.
Für den Anleger, welcher den steigenden Kursen seit Monaten hinterherschaut, ist der Titel nun aber zu einem deutlich günstigeren Kursniveau zu haben. Dieser optisch günstige Preis ändert nichts an der hohen Bewertung! In Zeiten von starken Kursrallys ist dies eine normale Vorgehensweise, so dass auch der Splitt bei Apple nichts Außergewöhnliches ist. Hier wird der optisch günstigere Kurs ebenfalls mit weiterer Nachfrage quittiert. Damit sind die Kurse zwar auf den ersten Blick günstiger, die Bewertung ist es aber nicht. Mit jedem weiteren Anstieg ziehen auch Übertreibungen an. Diese werden allerdings über kurz oder lang korrigiert werden.

Kurschancen mit Aktiensplits?

Dem Beispiel von Tesla und Apple dürften in Kürze sicherlich noch weitere Unternehmen folgen. Schließlich sind die Unternehmen an hohen Notierungen interessiert, womit auch der Managementbonus an den Aktienkurs geknüpft ist. Bei weiteren Aktiensplits könnten sich daher im Moment noch weitere Chancen ergeben. Wenn die Stimmung aber überschäumt, wird auch diese Vorgehensweise die Kurse nicht mehr weiter antreiben. Deshalb bieten sich aktuell zwar noch (spekulative) Chancen, man sollte aber auf jeden Fall auf das Sentiment der Marktteilnehmer achten. Denn daraus lässt sich ablesen, wann die Party vor dem Ende steht!

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de

Stephan Feuerstein besitzt als Chefredakteur des Trading-Dienstes "Hebelzertifikate-Trader" (Hebelzertifikate.de) langjährige Erfahrung im Handel mit derivativen Finanzprodukten. Seit Anfang der 1990er Jahre beschäftigt er sich mit der Börse und legte schon früh den Schwerpunkt auf die Technische Analyse und die Entwicklung von Handelssystemen. Von 1999 bis 2001 war er Leiter der Technischen Analyse beim Optionsschein-Magazin; er veröffentlichte zudem in vielen Börsenbriefen und -magazinen zu den Themen der Technischen Analyse, Risiko- und Money-Management und Börsensoftware.

Seit 2012 betreibt er als Head of Trading das Informationsportal Boerse-Daily.de.

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