Wie weit kann der DAX fallen?

Zu meiner vorgestrigen Aussage, der DAX könne eigentlich nicht auf null fallen, haben mich einige E-Mails von Lesern erreicht. Offenbar bewegt die Frage, wie weit der DAX eigentlich fallen kann, derzeit viele Anleger, was natürlich auch auf der Hand liegt. Daher möchte ich kurz Folgendes ergänzen:

Keine einfache Rechnung

Die Summe der Dividenden lässt sich natürlich nicht einfach durch eine Subtraktion des Kurs-DAX vom Performance-DAX errechnen. Denn die Berechnung des Performance-DAX erfolgt anhand einer sehr komplexen Formel. Und dabei werden die Dividenden mittels eines Korrekturfaktors rechnerisch in den Performance-DAX reinvestiert. Zudem werden die 30 Werte im DAX unterschiedlich gewichtet. (Eine Übersicht über die aktuelle Indexzusammensetzung und die einzelnen Faktoren der Formel finden Sie zum Beispiel auf den Internetseiten der Deutsche Börse bzw. konkret in einer dortigen Excel-Tabelle.)

Eine Faustformel

Die Aussage, man müsse einfach nur den Kurs-DAX vom Performance-DAX abziehen, um einen Mindestkurs des Performance-DAX zu erhalten, war von mir stark vereinfacht ausgedrückt. Es ging mir mit der Aussage darum, eine Faustformel zu benennen und darzulegen, dass der DAX wohl nicht auf null fallen wird. Nicht ohne Grund hatte ich auch ganz bewusst von einem „theoretischen Mindestkurs des Performance-DAX“ geschrieben.

Neben Dividenden sind auch Buchwerte vorhanden

Und bei der Erwartung, dass der DAX nicht auf null fallen wird, spielen nicht nur die in den Performance-DAX eingerechneten Dividenden eine Rolle, sondern auch die Buchwerte der in dem Index DAX enthaltenen Unternehmen. Schon jetzt notiert der Index unter seinem Buchwert, wie ich kürzlich gelesen habe. Und daher gehe ich derzeit davon aus, dass der DAX im Falle weiter einbrechender Märkte spätestens im Bereich von ca. 5.000 Punkten sein Tief finden wird.

Aktuell gelingt es dem DAX immerhin noch, die vorgestern genannten ehemaligen Allzeithochs aus den Jahren 2000 (8.136,16) und 2007 (8.151,57) zu verteidigen.

DAX - Chartanalyse

Allerdings nimmt der Druck darauf zu, weil jeder Ansatz einer Kurserholung wieder verkauft wird. Man muss also noch einen konkreten Angriff der Bären auf diese Marken einkalkulieren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

Sven Weisenhaus ist Chefredakteur des renommierten Börsen-Newsletters Börse-Intern, der vom bekannten Börsen-Portal Stockstreet.de herausgegeben wird. Er schreibt dort auch die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der den DAX und andere Indices nach der berühmten Target-Trend-Methode analysiert.

www.stockstreet.de

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