Digitalisierung – Fluch oder Segen? Teil 1 – Was ist Digitalisierung

In den Medien wird die Digitalisierung entweder als neue Zukunftschance oder als Jobkiller beschrieben. Immer mehr Unternehmen wollen oder müssen in die Digitalisierung investieren, um auch in der Zukunft kompetitiv zu sein. Was ist die Digitalisierung aber konkret? Wird sie viele Arbeitsplätze zerstören, oder macht Sie unser Leben einfacher?

Was ist die Digitalisierung?

Im Prinzip ist die Digitalisierung ein Prozess der Umwandlung von analogen Daten in ein digitales Format, das normalerweise von Computern weiterverarbeitet werden kann. Daten und Informationen in digitaler Form zu verarbeiten, bietet viele Vorteile. Ohne die Digitalisierung wäre das Internet nicht möglich, wir könnten nicht mit Kreditkarten bezahlen, selbst der Taschenrechner wandelt unsere Eingaben in digitale Informationen um. In der Arbeitswelt hat die Digitalisierung in den letzten 40 Jahren viel Prozesse verändert und die Wirtschaft und die Gesellschaft verändert.

Der Begriff Digitalisierung kann also heutzutage nicht mehr einwandfrei definiert werden und kann sich auf folgende Punkte beziehen:

  • Die Umwandlung von analogen Informationen und Daten in eine digitale Form
  • Die Modernisierung von Maschinen oder Geräten mit analoger Steuerung auf eine digitale Steuerung
  • Die Veränderung der Informationstechnologie und der Kommunikation in digitaler Form
  • Die allgemeine digitale Transformation

Die Digitalisierung hat die Welt langsam erobert. Es ist nicht ein Prozess mit dem die Unternehmen und die Menschen von einem Moment zum anderen konfrontiert wurden. Im Prinzip wurde die Digitalisierung schon mit den ersten elektrischen FlipFlop-Schaltern 1918 eingeführt. Sie erkannten nur die Position Ein (1) oder aus (0). Aber erst mit der Entwicklung der Transistoren im Jahre 1947 standen die technischen Grundlagen zur Verfügung, damit die Elektronik auch massentauglich wurde. Eine Massenspeicherung von Daten und Informationen wurde dann erst in den 60er Jahren durch leistungsfähigere Speichermedien möglich. Mit der Entwicklung der Mikroprozessoren in den 1970er Jahren gelang der Digitalisierung dann der Durchbruch und in den letzten 40 Jahren wurden die Computer und elektronischen Geräte immer leistungsfähiger, kleiner und auch praktischer.

Was uns die Digitalisierung ermöglicht

Die Digitalisierung prägte einige Begriffe und machte einige andere Technologien erst möglich. Der Online-Handel mit Aktien und die zeitnahe Abfrage von Aktienkursen wäre ohne die Digitalisierung nicht möglich. Es haben sich aber noch einige andere Begriffe in unserem Sprachschatz verankert, die wir teilweise täglich benutzen, ohne dass wir die richtige Bedeutung kennen. Darum möchten wir Ihnen hier auf einige näher eingehen.

Arbeiten 4.0
Das digitale Zeitalter hat viele Prozesse in der Wirtschaft und der Gesellschaft verändert. Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten, stellt aber auch ganz neue Ansprüche. Die Technologie erlaubt es uns Prozesse automatisch und genau zu steuern, Informationen in Echtzeit abzufragen und Steuerungen zu entwickeln, die in Millisekunden reagieren können. Wir können Videokonferenzen mit Personen in der ganzen Welt führen und ganz neue Arbeitsmodelle entwickeln. Um dies zu erreichen, waren aber viele technische Entwicklungen und auch die Weiterentwicklung der Digitalisierung notwendig. Der Begriff Arbeiten 4.0 wurde definiert, um eine genauere zeitliche Definition unserer Arbeitswelt zu bieten. Deswegen wurde Arbeiten 1.0 als der Beginn der Industriegesellschaft definiert und Arbeiten 2.0 mit der beginnenden Massenprodukt ab dem 19. Jahrhundert. Arbeiten 3.0 wird durch die Konsolidierung des Sozialstaats und den Arbeiterrechten definiert.

Big Data

Mit der Digitalisierung im 20. und 21. Jahrhundert konnten wurden auch riesige Datenmengen generiert, die auf eine normale Art nicht mehr analysiert werden konnten. Dazu trugen auch die mobilen Endgeräte bei, wie Smartphones, Tablets und alle Geräte, die mit dem Internet verbunden werden können. Alle diese Geräte generieren Userdaten, mit denen sich Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil sichern können. Aus Ihnen können Vorhersagen für Marktentwicklungen, Geschäftseinflüsse, Verkaufszahlen, Kundeninteresse und Nutzerverhalten entnommen werden.

Digitale Transformation

Die digitalen Technologien verändern auch die Prozesse in der Gesellschaft. Es entsteht ein Wandel, der als digitale Transformation bezeichnet wird. Wenn sich der Wandel in einem Unternehmen vollzieht, spricht man von einer Digital Business Transformation. Das heißt, dass sich die Prozesse in einem Unternehmen verändern, die Unternehmensstruktur und Kultur, die Beziehung zu den Kunden und die Wertschöpfungsprozesse. Die digitalen Möglichkeiten erlauben neue Geschäftsmodelle.

Industrie 4.0

Durch die technischen Möglichkeiten der Digitalisierung kann die industrielle Produktion kontrolliert und abgestimmt werden. Industrie 4.0 bezieht sich auf eine Industrie, die digital vernetzt ist und die Produktion und die Logistik automatisiert hat. Das Unternehmen kann reale Prozesse mit virtuellen nutzen und die Produkte können zunehmend auf die Kunden personalisiert werden. Sie werden als Geschäftspartner in die Wertschöpfungsprozesse eingebunden

Cloud Computing

Beim Cloud Computing werden Speicherkapazitäten, Software und Rechnerleistung über das Internet angeboten. Die Anwender müssen Software nicht mehr auf den lokalen Computern installieren, oder über genügend Rechenleistung verfügen. Anwender können ortsunabhängig auf die Dienstleistungen zugreifen und sparen bei der Investition in Hardware. Beim Cloud Computing werden drei Servicemodelle angeboten:

(Iaas) Infrastructure as a Service
Die Anwender bekommen Zugriff auf eine komplette Servicestruktur, wie Computer, Server oder Netzwerke

(Paas) Platform as Service
Die Anwender bekommen Zugriff auf eine Softwareplattform, mit der Sie Ihre Arbeiten durchführen können.

(SaaS) Software as a Service
Anwender bekommen Zugang zu Softwareanwendungen, die Sie von jedem Ort aus nutzen können.

Künstliche Intelligenz

Einer der am meisten diskutierten Anwendungsgebiete der Digitalisierung. Die künstliche Intelligenz versucht das kognitive Denken von Menschen nachzuahmen und die menschliche Intelligenz zu simulieren. Mit der KI soll intelligentes Verhalten analysiert werden und die Computer sollen selbstständig Rückschlüsse aus gesammelten Daten ziehen können. Dadurch wird Ihnen ermöglicht Probleme zu lösen und eigenständig Operationen durchzuführen. Für die KI werden leistungsfähige Computer benötigt und große Datenbanken.

Augmented Reality

Die erweiterte Realität soll die Wirklichkeit mit computergesteuerten Informationen erweitern. Die erweiterte Realität kann in vielen Wirtschaftszweigen sinnvoll eingesetzt werden. Sie kommt in der Hilfestellung in der Konstruktion zum Einsatz oder um Arbeitern Arbeitsanweisungen in Echtzeit zur Verfügung stellen zu können. Dadurch können komplexe Arbeiten vereinfacht werden und Menschen zusätzliche Informationen angeboten werden.

Fazit
Die Digitalisierung ist ein Vorgang, bei dem analoge Daten in digitale Daten umgewandelt werden. Er ist ein Schritt der Modernisierung, um in der Industrie und in unserem privaten Leben die technischen Fortschritte sinnvoll einsetzen zu können. Der Begriff wird oft für die Modernisierung eingesetzt, bei der Maschinen und Prozesse auf den neuesten technischen Stand gebracht werden. Die Digitalisierung erlaubt es und den Handel mit Aktien1 zu über das Internet zu betrieben und Aktienkurse in Echtzeit abzurufen.

Der deutsche Aktienindex als Beispiel der Vorteile der Digitalisierung:


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

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