Eine Geldanlage muss heutzutage nicht mehr kompliziert sein. Mit sogenannten Robo-Advisors können selbst unerfahrene Anleger das beste aus ihrem Vermögen herausholen. Dies verspricht auch Robin, ein Produkt der Deutschen Bank. Dieser Advisor bietet seinen Kunden individuelle Anlagestrategien und hebt sich damit deutlich von den restlichen Anbietern ab, welche fast ausschließlich auf vorgefertigte Strategien setzen.
Wir haben uns die digitale Vermögensverwaltung einmal genauer angesehen und das Angebot gründlich durchgetestet.
Grundsätzliche Informationen zu Robin
Der Robo-Advisor Robin ist ein Produkt der Deutschen Bank. Kunden steht er seit dem Jahr 2017 zur Verfügung. Die Verantwortlichen haben einen neuen Weg beschritten, indem sie keine fertigen Strategien anbieten, sondern jedem Kunden eine ganz individuelle Strategie für sein Vermögen vorschlagen. Der Robo-Advisor bietet gute Konditionen und einen hohen Sicherheitsstandard für die investierten Gelder.
Besondere Merkmale der Anlagestrategien
Beim Robo-Advisor Robin fließen zwei wichtige Faktoren ineinander, nämlich:
1. Die langjährige Erfahrung der Deutsche-Bank-Experten und
2. Die Vorteile einer digitalen und zeitsparenden Vermögensverwaltung.
Durch die Zusammenführung beider Faktoren kann Robin seinen Kunden ein individuellen, also ganz auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittenes Anlagepaket schnüren.
Algorithmus-gesteuerte Vermögensverwaltung
Die Deutsche Bank hat mit dem Service von Robin eine digitale Vermögensverwaltung in ihr Angebot aufgenommen, die vollständig von einem Algorithmus gesteuert ist. Zur Ermittlung der optimalen Geldanlage nutzt dieser die langjährigen Erfahrungen interner Analysten und Strategen und die unternehmensinterne Expertise.
Mit einbezogen werden zudem die intern erstellten Kapitalmarktprognosen. Obwohl die Vermögensverwaltung von einem Algorithmus gesteuert wird, verbleiben aber wichtige Entscheidungen, etwa bezüglich dem Rebalancing, beim jeweiligen Portfoliomanager.
Individuelle Geldanlagen
Bei dieser Verfahrensweise handelt es sich um ein Alleinstellungsmerkmal, das in dieser Konsequenz bei anderen Anbietern nicht zu finden ist, weil diese in der Regel über „fertige“ Anlagestrategien verfügen.
Börsentägliche Überprüfung der Kunden-Portfolios
Die von Robin verwalteten Portfolios werden börsentäglich überwacht. Zeigen sich Kursschwankungen, durch welche das Portfolio bezüglich des vom Kunden angegebenen Risiko-Levels abweichen könnte, berechnet das System eine neue, optimierte Zusammensetzung des Portfolios.
Ein solches Rebalancing wird allerdings nicht automatisch gestartet, sondern ist erst durch den jeweiligen Portfolio-Manager zu genehmigen. Ein solches Vorgehen erlaubt eine zeitnahe aber durchdachte Reaktion auf Marktveränderungen.
Informationen zur Depoteröffnung
Die Anmeldung zur Vermögensverwaltung lässt sich bei Robin mit wenigen Schritten online durchführen.
1. Schritt:
Beim notwendigen Registrierungsprozess ist es Aufgabe des Kunden, einen kurzen Fragenkatalog zu beantworten. Dieser umfasst Fragen zu:
- der finanziellen Situation (Wie hoch sind die monatlichen Einnahmen und Ausgaben und die Summe Höhe der vorhandenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten?),
- der gewünschten Dauer der Geldanlage (Über welchen Zeitraum hinweg soll das Geld angelegt werden?) sowie
- der individuellen Risikobereitschaft (Wie hoch dürfen Verluste sein?)
- Zudem wird die Höhe der beabsichtigten Investitionssumme abgefragt. Dabei muss der Kunde festlegen, welcher Teilbetrag als Liquidität zurückgehalten werden soll (er wird nicht investiert).
- Weiterhin kann der Anleger zwischen einer Einmalzahlung und einer monatlichen Sparrate wählen.
Die abgegebenen Antworten sind die Basis, mit deren Hilfe der Robo-Advisor Robin dann die individuelle Anlagestrategie entwickelt. Hier spielt der sogenannte Value at Risk (VaR) eine Rolle. Er dient der Gewichtung der einzelnen Anlageklassen im Kunden-Depot.
2. Schritt:
Anschließend benötigt der Kunde ein Depot beim Online-Broker maxblue, der ebenfalls zur Deutschen Bank gehört. Dieses Depot kann ebenfalls online beantragt werden. Dazu müssen nochmals persönliche Daten eingegeben werden. Maxblue benötigt darüber hinaus die IBAN eines Referenz-Kontos sowie einen Nachweis, dass der Kunde in Deutschland steuerpflichtig ist. Außerdem muss durch den Kunden bestätigt werden, dass er auf eigene Rechnung agiert und über die AGBs und die Preise in Kenntnis gesetzt ist.
3. Schritt:
Abschließend erfolgt die Legitimation durch das PostIdent-Verfahren beziehungsweise das VideoIdent-Verfahren. Für beide Verfahren wird der Personalausweis benötigt.
Tipp: Für alle, die sich mit dem Legitimationsverfahren PostIdent vertraut machen möchten, bietet die Deutsche Post übersichtliche Informationen auf ihrer Website an. Dort wird das Verfahren auch mit anderen Möglichkeiten der Legitimation verglichen.
Wie unterscheidet sich Robin von einer klassischen Bank?
Obwohl der Robo-Advisor Robin das Produkt einer klassischen Bank ist und auf deren Erfahrungen zurückgreift, unterscheidet er sich durch die rein digitale Verwaltung trotzdem von dieser, vor allem weil diese Art der Vermögensverwaltung im Vergleich wesentlich kostengünstiger ist.
Kunden haben jedoch die Möglichkeit, sich vor Ort im Filialnetz der Deutschen Bank über die Leistungen von Robin zu informieren und direkt ein Depot zu eröffnen. Dennoch liegt der Schwerpunkt von Robin auf der rein digitalen Verwaltung und der Abwicklung als Online-Investmentportal.
Robin im Test
Der durch die Deutsche Bank angebotene Robo-Advisor Robin hat im Test mit folgenden Punkten überzeugt:
- Der ungewöhnlich individuellen Anlagestrategie,
- Seiner verhältnismäßig geringen Mindesteinlage von 5.000 Euro,
- Den nicht erhobenen Performance- und Erfolgsgebühren,
- Den jederzeit möglichen, kostenfreien Auszahlungen sowie
- Seinen hohen Sicherheitsstandards in Form gesetzlicher und freiwilliger Einlagensicherung
Auch die Konzentration auf:
- ETFs,
- Aktien,
- Anleihen,
- Rohstoffe und
- Geldmarktprodukte sehen viele Tester und Kunden als Vorteil.
Nacharbeiten könnte Robin in den Bereichen Kunden-Service sowie Gebührenordnung (hier wurde der Staffelpreis kritisch gesehen).
Beim Robo-Advisor Robin muss der Kunde eine Mindesteinlage von 5.000 Euro tätigen, damit er den Service der digitalen Vermögensverwaltung nutzen kann. Im Vergleich ein niedriger Anlagebetrag. Wer auf der Suche nach einem Vermögensverwalter mit einer noch geringeren Mindesteinlage ist, der sollte sich bei growney, Baloise Monviso oder VisualVest umschauen. Eine Gesamtzahl bezüglich der zur Verfügung stehenden Anlagestrategien lässt sich nicht exakt benennen, da Robin für jeden Kunden eine individuelle Anlagestrategie entwickelt. Der Robo-Advisor Robin konzentriert sich bei seinen Investitionen hauptsächlich auf: Diese sind aufgrund der global aufgestellten ETFs, in welche Robin das Geld seiner Kunden investiert, breit diversifiziert. Einen klassischen Sparplan bietet Robin nicht an, der Kunde hat aber bei der Anmeldung die Möglichkeit, sich für monatliche Sparraten zu entscheiden. Dabei bleibt die Höhe der Mindesteinlage zwar bestehen, das System schlägt jedoch die höchstmöglichen Raten vor, mit denen die Mindestsumme im gewünschten Zeitraum zügig angespart werden kann. Robin verfolgt eine aktive Anlagestrategie, die vom Unternehmen vor allem durch Investitionen in sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds) umgesetzt wird. Als Anlageklassen dienen Robin hauptsächlich Aktien, Anleihen, Rohstoffe sowie Liquidität. Aus insgesamt 30 verschiedenen ETFs werden üblicherweise zwischen sieben und zwölf ETFs im Kunden-Portfolio platziert. Der Kunde muss keinerlei Einfluss nehmen, sondern kann sich bezüglich der Auswahl voll auf den Robo-Advisor verlassen. Der Investor erfährt dadurch jedoch auch nicht, in welche ETFs sein Geld investiert wurde. Auch über die historische Entwicklung sowie die voraussichtlichen Renditen schweigt Robin gegenüber dem Investor. Die zu zahlenden Gebühren werden beim Robo-Advisor durch einen Staffelpreis abgerechnet. Kunden haben die Möglichkeit, den Support von Robin rund um die Uhr telefonisch über eine kostenpflichtige Hotline zu erreichen. Darüber hinaus kann man mithilfe eines Kontaktformulars eine E-Mail senden. Außerdem steht eine Online-Terminvereinbarung zur Verfügung. Es gibt ein Magazin, in welchem verschiedene Artikel zu finden sind, die sich mit den Themen Geldanlage sowie Vermögensverwaltung befassen und weiterführende Informationen liefern. Robin bietet auch eine FAQ-Seite an, mit deren Hilfe sich erste Fragen zur digitalen Vermögensverwaltung von Robin beantworten lassen. Einen Live-Chat stellt Robin nicht zur Verfügung. Im Social Media ist Robin auf Facebook, Youtube und GooglePlus vertreten. Über die Bank laufende Geldanlagen unterliegen der in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen Einlagensicherung und sind bis zu einem Betrag von 100.000 Euro je Kunde abgesichert. Darüber hinaus ist die Deutsche Bank freiwillig im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken. So sind bei Robin getätigte Einlagen bis zu einem Betrag gesichert, der 20 Prozent des Eigenkapitals der Deutschen Bank entspricht. Das investierte Kapital wird außerdem als Sondervermögen eingestuft. Sollte die Deutsche Bank Insolvenz anmelden müssen, wären die Investitionen dem Zugriff der Gläubiger entzogen. Die Bewertungen in den Bereichen Anlagestrategien, Zusammenspiel von Algorithmus und menschlicher Kompetenz, Übersichtlichkeit sowie Sicherheit sind für die digitale Vermögensverwaltung von Robin hoch und zeigen die Seriosität des Produkts. Laut Testern und Kunden kann sich Robin vor allem bei der irreführenden Gebührenstaffelung (vor allem bei einer Einlage von 50.000 Euro) sowie beim Kundenservice verbessern. Die Bezeichnung Robin ist die Abkürzung für Robo-Invest. Um diese moderne Methode der Geldanlage noch stärker zu inszenieren, wurde für die Werbung ein entsprechend dynamisch, modern und jung wirkender Werbeträger kreiert. Die Deutsche Bank ist die größte inländische Bank Deutschlands. Sie besitzt eine sogenannte Vollbank-Lizenz und beschäftigt weltweit etwa 100.000 Mitarbeiter. Ihre Bilanzsumme betrug 2017 circa 1,5 Billionen Euro (Stand: April 2018). Eines ihrer Hauptgeschäftsfelder ist das Investment-Banking. Den Service des Online-Vermögensverwalters Robin stellt die Deutsche Bank seit 27. November 2017 zur Verfügung. Jeglicher Zahlungsverkehr der digitalen Vermögensverwaltung wird dabei über die Deutschen Bank abgewickelt. Wenn man über den Robo-Advisor Robin und das dahinterstehende Team berichtet, dann sind vor allem zwei Mitarbeiter zu nennen, Dr. Ulrich Stephan und Oliver Dreiskämper. Ulrich Stephan ist Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank. Er ist davon überzeugt, dass Kunden durch Robin die Möglichkeit haben, ihr Geld professionell zu investieren. Oliver Dreiskämper ist mit der Gesamtleitung des Robo-Advisors beauftragt. Schon mehr als zehn Jahre gehört er zur Deutschen Bank. Vor seiner Aufgabe als Leiter von Robin konnte er in unterschiedlichsten Aufgabenfeldern wie „Platform & Infrastructure Architecture“ (technische Infrastruktur), „Wealth Management“ (Finanzplanung und Vermögensorganisation), „Treasury“ (Disposition) und „Asset & Liability Management“ (Bilanzstruktur-Management) Erfahrungen sammeln. Mit Robin hat die Deutsche Bank einen Robo-Advisor entwickelt, der den Vergleich mit Mitbewerbern wagen kann. Das zeigt auch die Tatsache, dass Robin im Jahr 2018 vom Online-Magazin extra-funds.de im Rahmen eines Tests mit 4 von 5 Sternen ausgezeichnet wurde. Marketscreener.com – „Deutsche Bank: Robin bietet Vermögensverwaltung für Kleinanleger“: Bericht über die Einführung des Robo-Advisors Robin im Jahr 2017. Heise.de – „Wie Sie als Anleger von Mensch und Maschine profitieren können“: Interview mit Dr. Ulrich Stephan, dem Chefstrategen der Deutschen Bank, über die Vorzüge von Robin. Fondsprofessionell.de – „Fly, Robin fly: Robo der Deutschen Bank ist startklar für Filialen“: Bericht über die Einführung der digitalen Vermögensverwaltung in den Filialen der Deutschen Bank. Biallo.de – „Robin attackiert Scalable: Unser Ziel ist die Nummer Eins“: Interview mit Ulrich Stephan und Oliver Dreiskämper zu den Zielen des Robo-Advisors Robin.Überblick
Mindestanlagebetrag
5.000 Euro
Ausgabeaufschlag
Entfällt
Gebühren pro Jahr
0,8 bis 1 Prozent
Durchschnittliche Fondkosten pro Jahr
0,25 Prozent
Erfolgsbeteiligungsgebühr / Performancegebühr
Keine
Sparplan
Ja, mindestens 1 Euro
Mindestlaufzeit / Kündigungsfrist
Keine / 2 Wochen zum Monatsende
Auszahlungen
Jederzeit
Kosten der Auszahlung
Keine
Dauer der Auszahlung
Keine Angaben
Auszahlungsplan
Keiner
Kontoführende Bank
Deutsche Bank
Lizenz
Finanzportfolioverwaltung-Lizenz
Kontrollorgan
BaFin
Einlagensicherung
100.000 Euro gesetzliche Einlagensicherung
Anlagestrategie
Aktiv
Investmentvehikel
ETFs
Diversifikation
Breite, globale Diversifikation
Eingesetzte Produkte
Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Liquidität
Risikoklassen
16
App
Nein, Website ist für mobile Geräte optimiert
Persönliche Betreuung
Ja (telefonisch, per E-Mail)
Hotline
Ja (24/7, kostenpflichtig)
Chat
Nein
Soziale Medien
Facebook, Google Plus und YouTube
Wie hoch ist die Mindestanlage?
Wie viele Anlagestrategien stehen zur Auswahl?
Welche Anlageklassen verwendet Robin?
Gibt es einen Sparplan oder einen Auszahlungsplan?
Welche Anlagestrategie verfolgt Robin?
Welche tatsächlichen Kosten entstehen?
Wie gut ist der Service von Robin?
Wie sicher ist Robin?
Bewertung
Vor- und Nachteile auf einen Blick
Vorteile Nachteile
Hohe Sicherheit (depotführend ist die Deutsche Bank) Staffelung der Gebühren ist irreführend
Individuelle Anlagestrategien Kundenservice optimierbar
Gute Expertise durch langjährige Erfahrung Kostenpflichtige Hotline
Keine Konto- oder Depotgebühren
Ein- oder Auszahlung flexibel möglich
Übersichtliches, leicht verständliches Robin-Cockpit im Login-Bereich
Geringe Mindesteinlage (5.000 Euro)
Gesamtbewertung: Fazit zu Robin
Gebühren
4 Sterne
Service
3 Sterne
Angebot
5 Sterne
Leistung
4 Sterne
Gesamt
4 Sterne
Was ist noch wissenswert?
Das Unternehmen
Das Team
Auszeichnungen