Inflations-Investment

Der Hedgefonds-Manager und Milliardär Ray Dalio beschreibt in seinem neuen Buch „Die Weltordnung im Wandel“ langfristige Zyklen. Während Geld zunächst an eine feste Größe, wie z. B. den Goldpreis gebunden ist, entsteht mit einer sukzessiven Abkopplung „finanzieller Wohlstand“. Entfernt sich dieser Zustand von dem „realen Wohlstand“, nimmt die Möglichkeit eines Zusammenbruchs zu. Gefährlich wird ganz besonders, wenn vermehrt versucht wird, den finanziellen in realen Wohlstand zu tauschen. Allerdings dauern derartige Zyklen oftmals viele Jahrzehnte. Wenn es dann aber soweit ist, wird über Jahrzehnte aufgebautes Vermögen vernichtet. Um diese Krisen zu überstehen, nennt Dalio beispielsweise Gold als Investment.

Sicherheit ist gefragt!

Diese Erkenntnis ist allerdings nicht wirklich neu. Vielmehr sind Edelmetalle und hier ganz speziell Gold in der Vergangenheit immer ein gefragtes Gut gewesen, wenn die Preise kletterten. Inflation vernichtet schließlich Vermögen und stellt daher aktuell den Impulsgeber für den momentanen Einbruch dar. So hält es die US-Investmentbank Goldman Sachs für möglich, dass es im laufenden Jahr zur Bekämpfung der Inflation in den USA zu bis zu vier Zinsanhebungen kommen könnte. Damit richtet sich der Blick auf die US-Notenbanksitzung am Mittwoch. Die Anleger verkaufen im Vorfeld fast schon panikartig Aktienbestände und sorgen somit für einen deutlichen Rückgang im gerade erst angebrochenen Börsenjahr. Damit wird es nun aber ganz besonders spannend!

Kaufen oder Verkaufen?

Es fällt auf, dass ganz besonders die Unternehmen derzeit abgestraft werden, die mit dem Anstieg der vergangenen Monate in sehr luftige Bewertungshöhen angestiegen sind. Mit dem Rücksetzer in dieser Woche hat die Talfahrt allerdings an Breite gewonnen. Im DAX bleibt dabei zu hoffen, dass die Unterstützungszone bei 14.800 Punkten hält. Würde diese klar unterschritten, ergibt sich ein Trendwendesignal. In diesem Fall für ein Ende der „Corona-Rally“ der letzten Monate.
Interessanterweise werden auch die Kryptowerte von der Angst der Anleger in Mitleidenschaft gezogen. Während diese noch vor wenigen Wochen als Alternative zu Gold in der Funktion als „sicherer Hafen“ gepriesen wurden, macht sich mittlerweile Ernüchterung breit. Ein weiterer Belastungsfaktor stellt hierbei auch das so genannte „Krypto-Lending“ dar. Auf diesen interessanten Punkt gehen wir dann aber in der kommenden Woche etwas näher ein.

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate.de

Stephan Feuerstein besitzt als Chefredakteur des Trading-Dienstes "Hebelzertifikate-Trader" (Hebelzertifikate.de) langjährige Erfahrung im Handel mit derivativen Finanzprodukten. Seit Anfang der 1990er Jahre beschäftigt er sich mit der Börse und legte schon früh den Schwerpunkt auf die Technische Analyse und die Entwicklung von Handelssystemen. Von 1999 bis 2001 war er Leiter der Technischen Analyse beim Optionsschein-Magazin; er veröffentlichte zudem in vielen Börsenbriefen und -magazinen zu den Themen der Technischen Analyse, Risiko- und Money-Management und Börsensoftware.

Seit 2012 betreibt er als Head of Trading das Informationsportal Boerse-Daily.de.

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