Welcher Wahlgewinner bevorzugt der Aktienmarkt?

Die Bundestagswahl rückt mit großen Schritten näher. Am 26. September wird über den künftigen Weg Deutschlands entschieden. Während die Aktienmärkte erfahrungsgemäß gute Ergebnisse bei CDU/CSU sowie FDP begrüßen, sieht es nach aktuellen Umfragen eher nach einem Sieg linksgerichteter Parteien aus. Wenngleich sich erst über die Bildung einer Koalition die künftige Politik ergibt, dürften sehr gute Wahlergebnisse für SPD, Grüne und der Linkspartei am Aktienmarkt voraussichtlich eine enttäuschte Reaktion hervorbringen. Wie sehr die Aktienmärkte auf politische Änderungen reagieren, hatte sich beim Rücktritt Oskar Lafontaines im Jahr 1999 gezeigt. Damals trat er sowohl von seiner Funktion als Bundesfinanzminister zurück und gab zeitgleich den SPD-Vorsitz ab. An der Börse wurde dies mit einem ordentlichen Kurssprung nach oben quittiert.

Politische Börsen haben kurze Beine!

Es ist eine alte Börsenweisheit, dass ein politischer Einflussfaktor rasch in die Aktienkurse eingearbeitet wird. Insofern dürfte auch das Ergebnis um die künftige Bundesregierung relativ rasch in die Kursbildungen einfließen. Allerdings sollte im Falle einer rot-rot-grünen Bundesregierung ein klarer Einbruch nicht überraschen. Andere Koalitionsmöglichkeiten könnten hingegen weniger Spuren bei den Dividendentiteln hinterlassen. In jedem Fall wird es mit der neuen Bundesregierung klare Gewinner oder Verlierer geben.

Gold reagiert nicht!

Daneben bleiben die bekannten Probleme vorerst weiter vorhanden. So stockt die Bekämpfung der Corona-Pandemie aktuell durch die mangelnde Impfbereitschaft. Daneben zieht die Inflation weiter an. Natürlich ergibt sich aufgrund der niedrigen Teuerungsrate im vergangenen Jahr im Vergleich ein deutlicher Anstieg. Steigende Löhne und Produktionskosten sowie hohe Preise für Produkte und Rohstoffe werden vorerst weiter preistreibend sein und könnten den Druck auf die Notenbanken erhöhen, doch schneller als erwartet auf die geldpolitische Bremse treten zu müssen.
Dabei glänzt der Goldpreis in seiner Funktion als Krisenwährung bislang noch nicht. Es bleibt daher abzuwarten, welchen Weg die Inflation künftig einschlagen wird.

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de

Stephan Feuerstein besitzt als Chefredakteur des Trading-Dienstes "Hebelzertifikate-Trader" (Hebelzertifikate.de) langjährige Erfahrung im Handel mit derivativen Finanzprodukten. Seit Anfang der 1990er Jahre beschäftigt er sich mit der Börse und legte schon früh den Schwerpunkt auf die Technische Analyse und die Entwicklung von Handelssystemen. Von 1999 bis 2001 war er Leiter der Technischen Analyse beim Optionsschein-Magazin; er veröffentlichte zudem in vielen Börsenbriefen und -magazinen zu den Themen der Technischen Analyse, Risiko- und Money-Management und Börsensoftware.

Seit 2012 betreibt er als Head of Trading das Informationsportal Boerse-Daily.de.

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