Es geht doch!

Aktuell zeigt sich Entspannung auf breiter Front, was sich auch an der Reaktion der Marktteilnehmer ablesen lässt. So gelang es dem „Brexit-Befürworter“ Boris Johnson nicht nur, mit der Europäischen Union einen Übergangsabkommen auszuhandeln, sondern vielmehr gleich noch das britische Parlament von Neuwahlen zu überzeugen. Daneben scheint sich auch im Handelskrieg zwischen den USA und China weitere Signale der Entspannung abzuzeichnen. Last but not least wird die neue Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, von den Finanzmärkten freundlich begrüßt. Es scheint daher, als ob der Trend zu weiter steigenden Notierungen an den Aktienmärkten daher durchaus noch etwas anhalten kann.

Alles gut?

Wo Licht ist, ist auch Schatten, daher empfiehlt es sich, trotz der genannten Impulse nicht gleich in Euphorie zu verfallen. Wenngleich von den Konjunkturindikatoren zwar eine Stabilisierung bemerkbar ist, findet diese doch auf einem relativ niedrigen Niveau statt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich die globale Wirtschaftsentwicklung insgesamt abgeschwächt hat und verdeutlicht, dass die aktuelle Rally auch in einem gewissen Maße der vorhandenen Liquidität geschuldet ist, welche durch den expansiven Kurs der Notenbanken begünstigt wird. Hieran dürfte sich vor allem innerhalb Europas vorerst wenig ändern, da die neue EZB-Chefin Lagarde bereits vernehmen ließ, sie wolle am bisherigen Kurs ihres Vorgängers Mario Draghi weiter festhalten. Zunächst lässt sich dies durchaus positiv werten, da der Aktienaufschwung weiter mit Nahrung versorgt wird. Mittelfristig dürften sich aber durch die negativen Zinsen weitere Probleme ergeben, die dann möglicherweise mit etwas schmerzhafteren Maßnahmen gelöst werden müssen.

Saisonal zum neuen Allzeithoch?

Während das fundamentale Umfeld im Moment durchaus als positiv zu werten ist, hat seit Anfang Oktober auch der eine oder andere Indikator auf „Kaufen“ umgeschwenkt. Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist beispielsweise der jahreszeitliche Verlauf an den Aktienmärkten. Bei den westlichen Aktienindizes zeigt sich dabei im letzten Quartal des Jahres immer wieder ein sehr deutlicher und dynamischer Aufschwung. Während es damit im vergangenen Jahr allerdings nicht wirklich geklappt hat, scheint der DAX in diesem Jahr durchaus der Spur der Saisonalität zu folgen. Insofern bleibt der Ausblick momentan weiter positiv.

Viel Erfolg und gute Trades

Stephan Feuerstein

Hebelzertifikate.de

Stephan Feuerstein besitzt als Chefredakteur des Trading-Dienstes "Hebelzertifikate-Trader" (Hebelzertifikate.de) langjährige Erfahrung im Handel mit derivativen Finanzprodukten. Seit Anfang der 1990er Jahre beschäftigt er sich mit der Börse und legte schon früh den Schwerpunkt auf die Technische Analyse und die Entwicklung von Handelssystemen. Von 1999 bis 2001 war er Leiter der Technischen Analyse beim Optionsschein-Magazin; er veröffentlichte zudem in vielen Börsenbriefen und -magazinen zu den Themen der Technischen Analyse, Risiko- und Money-Management und Börsensoftware.

Seit 2012 betreibt er als Head of Trading das Informationsportal Boerse-Daily.de.

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